Die Wölfin
Originaltitel: La louve solitaire, Frankreich/Italien 1968, 96 Min., deutsche Fassung, 35mm, Regie: Edouard Logereau, Darsteller: Danièle Gaubert, Michel Duchaussoy, Julien Guiomar, Carole Lebel
„Daniele Gaubert hat nur 18 Filme gedreht, aber dieser Vertreter des Eurospy- und Heist-Films ragt heraus. Die französisch-italienische Koproduktion war der einzige Film des Dokumentarfilmers Edouard Logerau, was sich vor allem in den oft ohne zusätzlich dramatisierende musikalische Untermalung gestalteten Suspense-Szenen zeigt.
In Anbetracht der Tatsache, dass alles "in camera" gedreht wurde (wie Christopher Nolans es gerne nennt), ohne CGI und Bluescreen, sind die Einbruchsszenen ziemlich beeindruckend. Dazu kommt, dass Gaubert so sexy ist, wie es in einem hautengen Catsuit nur möglich ist. Außerdem greift ihre Figur auf Fähigkeiten aus ihrer früheren Tätigkeit als Trapezkünstlerin zurück. Auch wenn der Regisseur in puncto Spannung nicht mit Hitchcock mithalten kann, so raubt die schiere Verve der Einbrüche den Atem. Der erste Einbruch - bevor sie geschnappt wird - findet in einem schicken Schloss statt, in dem gerade eine Party in vollem Gange ist. Gaubert klettert über eine Mauer, schleicht sich einen Baum hinauf, benutzt einen Leinenwerfer (eine Art Harpune), um den Baum mit dem Gebäude zu verbinden, und läuft dann auf dem Hochseil.
Dieser einsame Wolf ist eiskalt. Blond ist nicht genug. Sie ist dem Gesetz und den Verbrechern einen Schritt voraus.“ (Brian Hannan, The Magnificent 60s)