Tödliche Nähe

Originaltitel: Striking Distance, USA 1993, 102 Min., engl. Originalfassung, 35mm, Regie: Rowdy Herrington, Darsteller: Bruce Willis, Sarah Jessica Parker, Dennis Farina

Vor der Kulisse der Drei-Flüsse-Stadt Pittsburgh verwebt STRIKING DISTANCE das Thema Polizeigewalt mit einer Serienkiller-Erzählung, die an zeittypische 90er-Jahre-Psychothriller wie JENNIFER 8 (1992) oder COPYCAT (1995) denken lässt. Ein vom Alkohol gezeichneter Bruce Willis steht im Mittelpunkt der Mörderhatz, die ihre polizeikritischen Motive jedoch bald fallen lässt und sich stattdessen auf überbordende Actionsequenzen im Umfeld der Pittsburgher Wasserschutzpolizei konzentriert. Den alkoholisierten, verkaterten Willis kennt man in ähnlicher Form aus dem im gleichen Jahr entstandenen THE LAST BOY SCOUT (und später aus DIE HARD WITH A VENGEANCE); sein weiblicher Sidekick Sarah Jessica Parker verleiht STRIKING DISTANCE zuweilen jedoch ungewöhnliche Würze.

Regisseur Rowdy Herrington, der wenige Jahre zuvor mit ROAD HOUSE (1989) ein Kultphänomen US-amerikanischer Kino- und Popkultur inszenierte, fühlt sich dem Projekt mittlerweile nicht mehr nah, sondern wahrt vorsichtige Distanz: die Zusammenarbeit mit seinem Star Bruce Willis, der ständig Änderungen am Drehbuch vornehmen ließ, erwies sich für den Regisseur als auslaugend und frustrierend („I didn’t enjoy it at all, and that’s putting it nicely.”). Die chaotischen Re-Konzipierungen, die der Film im Laufe seiner Dreharbeiten und (katastrophalen) Test-Screenings durchlief, führten letztlich auch zum massiv angezogenen Actionanteil – und der hat es immerhin in sich!