Atlantis – Ein Sommermärchen
BRD 1970, 86 Min., deutsche Fassung, deutsche Fassung, Regie: Eckhart Schmidt, Darsteller: Isi ter Jung, Horst Letten, Barbara Capell, Diana Nisbeth
„Atlantis und ihre Kolleginnen sind eines sonnigen Tages gemeinsam aus einem See bei München aufgestiegen und haben eine Mission: Da auf ihrem Unterwasserplaneten nur Mädchen geboren werden, müssen sich immer wieder junge Frauen auf den Weg machen, um oben auf der Erde Männer zu fangen. Wie in Jonathan Glazers „Under the Skin“ schlafen sie mit ihnen in berechnend männerschädlicher Absicht, doch sachlich, ohne Bosheit oder Hass. Im Augenblick des Orgasmus verkleinern sich die Männer wie von Zauberhand. Die Unterwassermädchen stecken sie in ihre Handköfferchen. Dann nehmen sie sie mit zu sich nach unten, um sie als Fortpflanzungssklaven zu halten. Die Nixen werden dafür sorgfältig geschult, wird erzählt, und sie sind gestylt wie Titelbildträume der frühen 1970er Jahre: lange Mähnen, lange Beine, extrem kurze Kleider. Mitleidlos treibt sie der Eifer, ihr Plansoll (zehn verkleinerte Männer) zu erfüllen. Ihre Anführerin (Ursula König) – extravagant, toupiertes Haar, megalange Wimpern – ist so schnippisch und hochmütig wie die Chefin einer Modelcastingshow. Die Mädchen folgen ihr bedenkenlos und munter.
Nur Atlantis … sie ist anders. Sie ist noch immer wie das kleine Mädchen, das im Kindergarten abseits stand und Träumereien nachhing. Die anderen müssen sie auffordern, mitzumachen. Besonders wenn sie zuschaut, wie ihre Kolleginnen Männer überwältigen und Sex mit ihnen haben, kommt eine weiche, verzauberte Stimmung auf ihr Gesicht; sie wird ganz sanft und versonnen. Die romantische Entdeckung der menschlichen Sexualität durch Außerirdische. Damit kann man sich mühelos identifizieren.“ (Silvia Szymanski, www.critic.de)
„Mein süßester und romantischster Film.“ (Eckhart Schmidt)