Auf die Knie, Django

s-l1200
Samstag, 26. April 2025 16:00
                                           Einzelticket: 6 EURO                           

AUF DIE KNIE, DJANGO, UND LECK‘ MIR DIE STIEFEL!

BLACK JACK

ITA 1968, DF, 95 Min., 35mm, Breitwand

Regie: Gianfranco Baldanello

Buch: Gianfranco Baldanello, Augusto Finocchi, Marius Mattei

Kamera: Mario Fioretti

Musik: Lallo Gori

Mit Robert Woods, Lucienne Bridou, Rik Battaglia, Mimmo Palmara, Gottfredo Unger

Der Desperado Jack Murphy (Django) will seiner Schwester zuliebe ein gutbürgerliches Leben führen. Nun soll eine letzte Diebestour den gemeinsamen Wunsch realisieren. Der akribisch geplante Raubzug glückt, doch Jacks Kumpane sind nicht bereit, die Beute mit ihm zu teilen. Stattdessen vergewaltigen, skalpieren und töten sie seine Schwester und machen Murphy zum Krüppel. Fortan zählt für den Gezeichneten nur noch die Rache und wo auch immer Jack auftaucht, stapeln sich die Leichen. 

Robert Woods goldene Westernzeit verorte ich zwischen 1966 und 1969, denn in dieser Zeitspanne lässt sich das Herzstück seines Western-Œuvres erfassen: »Jonny Madoc«, »El Puro«, »Black Jack«. Drei exzellente Western in denen Woods drei unterschiedliche Charaktere mit analogen Ambitionen mimt: Sie treten allein gegen einen zahlenmäßig deutlich überlegenen Gegner an, um Rache zu nehmen.

Black Jack (»Auf die Knie, Django und leck‘ mir die Stiefel«) thematisiert den Rachefeldzug eines gebrochenen Desperados, dem alles genommen wurde. Unauslöschlich ist sein Hass, unauslöschlich ist seine Bereitschaft zu töten. Jeder Mord ist ein stets wiederkehrender Zwangsakt, bei dem er die jeweiligen Tatorte in Theaterbühnen verwandelt und sich während seiner Performance hohnlächelnd anfeuert. Ad interim als auch darüber hinaus durchlebt der Zuschauer ein Wechselbad der Gefühle, erlebt, wie Jack Murphy vom Opfer zum Täter und wiederum zum Opfer wird, erlebt ein Finale, das für fortwährende Verfinsterung sorgt.    

Die Außenaufnahmen zu diesem knallharten als auch clever inszenierten Western wurden an der Südspitze Israels, in der Wüste nahe Eilat, fotografiert. Bedauerlicherweise fiel der Name (Black) Jack Murphy dem damaligen Django-Hype zum Opfer, sodass der Hauptcharakter zum x-ten Django transformierte. Und da Django in der BRD als unsterblich vermarktet wurde, passte der bundesdeutsche Verleih das Ende den damaligen Zuschauerwartungen an. Mein Text bezieht sich auf die italienische Originalversion und dient primär als ein Indikator für nachfolgende Diskussionen.

Frank Faltin

 
 

Alle Daten

  • Samstag, 26. April 2025 16:00