Es war einmal in Amerika
Originaltitel: Once Upon a Time in America, USA 1984, 251 Minuten, deutsche Fassung, 35mm, Regie: Sergio Leone, Darsteller: Robert De Niro, James Woods, Jennifer Connelly
In der Prohibitionszeit der Dreißigerjahre bis hinein in die Sechziger wird die Geschichte des Kleinkriminellen Noodles in mehreren Erzählebenen porträtiert: Er lebt in einfachen Verhältnissen in New York, nimmt anfangs kleinere Aufträge von Gangstern an. Er gerät in Konflikte mit Gangsterbossen, da er eigene Geschäfte versucht, und natürlich mit der Polizei.
Auf einem biografischen Roman basierend ist es nicht die Geschichte, die Leone in den Vordergrund stellt, sondern als Abschluss der Amerika-Trilogie, die mit „Spiel mir das Lied vom Tod“ 1968 begann, das Ende des Mythos’ Amerika. Leone schwärmte für diesen Mythos, da er im Faschismus aufwuchs und alles Amerikanische damals verboten war. Die Trilogie deckt etwa 100 Jahre ab – in den 1960ern endet der Mythos völlig und existiert nur noch in Form von verschlissenen Antikmöbeln und Erinnerungen der Hauptfigur an seine Jugend in den Dreißigern, wo er seine erste Liebe erlebte. Leone lag aber auch der Mythos Kino am Herzen: Große Bilder für Megaleinwände, am besten in Stadien, müssten gezeigt werden, keinesfalls die Art Filme, die damals populäre Seifenopern wie „Denver-Clan“ und „Dallas“ vermengen und oscarprämierte Dialogdramen wie „Zeit der Zärtlichkeit“ (Brooks 1983) ergeben. Leones nächster Film sollte kein Western werden, sondern ein Film über die Belagerung Leningrads, den er bereits ab 1984 vorbereitete. Ein Jahr vor Drehstart 1990 starb er an einem Herzinfarkt.