Kill!
Originaltitel: Kill! Kill! Kill! Kill!
Frankreich/Italien/Spanien/BRD 1971, 102 Min., deutsche Fassung, 35mm
Regie: Romain Gary
Darsteller: Stephen Boyd, Curd Jürgens, Jean Seberg, James Mason
Ein internationales Rauschgiftsyndikat lässt die Polizei verzweifeln. Sogar Kinder gehören bereits zu den Todesopfern, doch drei Hintermänner müssen wegen dünner Beweislage freilassen werden. Mehrere Ermittlungsbeamte quittieren daraufhin ihren Dienst und drohen, das Problem auf ihre Art zu beseitigen. Bald werden die ersten Leichen gefunden. Die verbliebenen Hintermänner planen derweil in Pakistan einen großen Heroin-Deal einzufädeln, doch sie bekommen bald Besuch von Agenten und Ex-Cops…
"Drogen sind für mich heute das schrecklichste Mittel der Erniedrigung. Drogenhändler sind die schlimmsten Attentäter. Da ich sie nicht selbst töten kann, töte ich sie im Kino." (Romain Gary)
In Verbindung mit der Tagline des englischsprachigen Trailers ("The problems: drugs. The solution: kill!") und dem vierfachen Kill! Kill! Kill! Kill! des US-Titels ist damit die Richtung vorgegeben: Eine hemmungslose, geradezu halluzinatorisch übersteigerte Selbstjustiz-Fantasie, die sich mit grimmigem schwarzem Humor ("Du kannst sie nicht alle töten." - "Mir geht es nicht um Perfektion.") geradewegs zur Karikatur auswächst und mit einer brachialen Atmosphäre der blindwütigen Raserei besticht. Mit einer ebenso kuriosen wie grandiosen Besetzung um Jean Seberg, James Mason, Stephen Boyd und Curd Jürgens und einem fabelhaft treibenden Soundtrack von Berto Pisano und Jacques Chaumont, verarbeitet Romain Gary auch Einflüsse von Melville bis Godard zu einer ziemlich einzigartigen Pulp-Variation des Gangsterkinos.