Inland Empire
Frankreich, Polen, USA 2006, 180 Min., deutsche Fassung, 35mm, Regie: David Lynch, Darsteller: Laura Dern, Harry Dean Stanton, Justin Theroux, Jeremy Irons
Ende 2007 entführte uns David Lynch in ein bizarres Labyrinth. Im Mittelpunkt von „Inland Empire“ steht die Schauspielerin Nikki Grace (Laura Dern), die die Hauptrolle in einem Remake eines unvollendeten Films übernimmt, dessen ursprüngliche Produktion aufgrund tragischer Ereignisse nie abgeschlossen wurde. Während der Dreharbeiten beginnt Nikkis Realität mit der ihrer Figur zu verschmelzen, und sie findet sich in einer zunehmend verstörenden Welt wieder.
„Inland Empire“ ist ein narratives Experiment, ein Film auf mehreren Ebenen. Er entzieht sich jeder Kategorisierung. Lynch nutzte hier erstmals die digitale Videotechnik, was dem Werk eine besondere visuelle Textur verleiht. Ein Muss für alle, die Film als Kunst begreifen! Aber Vorsicht: „Man zögert erst mal, jemanden in diesen Film zu schicken. Er ist monströs, pathetisch, überladen, komisch, brutal. Er kennt kein Mitleid mit den Zuschauern, kein Entgegenkommen.“ (Fritz Göttler, SZ)
In memoriam David Lynch (1946 - 2025)
Am 16. Januar 2025 verstarb der visionäre Filmemacher David Lynch im Alter von 78 Jahren. Seine surrealen und oft verstörenden Werke etablierten ihn als einen der wichtigsten Regisseure der Gegenwart.
Lynch begann seine Karriere mit dem experimentellen Film „Eraserhead“ (1977), der schnell Kultstatus erlangte. Es folgten Meisterwerke wie „Der Elefantenmensch“ (1980), „Blue Velvet“ (1986) und „Mulholland Drive“ (2001). Seine Fernsehserie „Twin Peaks“ (1990-91 und 2017) setzte neue Maßstäbe und beeinflusste zahlreiche nachfolgende Produktionen.
Sein einzigartiger Stil, oft als „Lynchian“ bezeichnet, schuf eine unverwechselbare Atmosphäre des Unheimlichen. Lynch selbst beschrieb seine Arbeit als eine Erforschung der „dunklen und seltsamen“ Seiten des Lebens.
Trotz gesundheitlicher Herausforderungen blieb Lynch bis zuletzt kreativ tätig. Sein Tod hinterlässt eine nicht zu schließende Lücke in der Filmwelt. In Gedenken an ihn und sein Lebenswerk präsentiert das KommKino eine Auswahl seiner bedeutendsten Filme. Ruhe in Frieden, David Lynch.