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Juli
2025
Mittwoch, 16. Juli 2025 21:15 - Sonntag, 20. Juli 2025 23:15
Fellow Basterds, die B-Film Basterds haben sich als führendes Filmfestival des abseitigen Geschmacks hervorragend bewährt - wer meinen Geschmack bezüglich Essen kennt, weiß

Fellow Basterds,

die B-Film Basterds haben sich als führendes Filmfestival des abseitigen Geschmacks hervorragend bewährt - wer meinen Geschmack bezüglich Essen kennt, weiß dass ich mich mit abseitigem Geschmack sehr gut auskenne.

Als Zusammenkunft von lichtscheuen Gestalten, Feinden von Körperhygiene und Wesen mit Sozialphobie bieten die B-Film Basterds seit etlichen Jahren der gesamten Filmbranche eine ausgezeichnete Plattform für Information und Austausch.

Hochkarätige Vorträge, Diskussionen und Lesungen vermitteln Erkenntnisse und weisen neue Wege. Experten aus dem In- und Ausland sprechen über Erfahrungen und Erwartungen. Vertreter etablierter Geschmacksentgleisungen und junge Schund-Start-Ups stellen einander in den Pausen ihre Ideen vor, um die Verschlechterung des allgemeinen Filmgeschmacks voranzutreiben.

Der Golden Ninja Warrior Award würdigt besondere Leistungen im B-Film-Bereich.

Angetreten wird in den klassischen Genres und Unterkategorien wie prickelnde Erotik (Bat Pussy, Flesh Gordon), hollywoodreife Action (The Hidden, Lady Terminator), nervenzerfetzender Horror (The Creeping Terror), geistreiche Komödie (Screwballs, Black Dynamite) und kinesischer taiwanesischer Sentai (Krieg der Infras), alles Bandbreiten die für die Filmbranche das sind, was ich für Bayern bin – unersetzlich.

Und nicht nur das, mit Christian Keßler und Wenzel Storch gibt es diesmal wieder zwei Gäste, die uns einen geheimen Blick hinter die Kulissen des Filmemachens werfen lassen. Dafür Dank und Anerkennung! Bayern bekennt sich zum B-Film. Heuer sogar (christ-)demokratisch mit einem Wunschfilmslot, den Dauerkarteninvestoren mit ihrem persönlichen Favoriten aus drei hochwertigen 35mm-Kurationen bestücken können.

Ein Film wird bei uns in Bayern nicht deshalb g’schimpft, weil er aus der Reihe tanzt – im Gegenteil! Genau darum geht es bei diesem Festival: Filme, die nicht dem Mainstream entsprechen, die uns fordern, verwirren, zum Lachen bringen oder einfach kopfschüttelnd zurücklassen. Wenn’s kracht, wenn’s quietscht, wenn das Alien aus dem Staubsauger kommt und der Ton klingt wie meine Reden nach drei Maß Weißbier – dann sind wir dabei!

So ein Werk verlangt eine ehrliche Auseinandersetzung. Und die kann, wie beim Polit-Stammtisch, in allem enden: Lachen, Weinen, Applaus – oder einem gepflegten Buhruf mit Apfelradler in der Hand.

Wichtig ist nur: Wir schauen hin! Denn selbst der schlechteste Film kann ein Meisterwerk sein – zumindest, wenn man die Erwartung auf null setzt.

Vielleicht sind sie schräg. Vielleicht sind sie billig produziert. Aber sie sind ehrlich. Und sie haben Herz. Und das, meine Damen und Herren, ist mehr, als man von manch glattgebügeltem (Main-)Streaming-Produkt behaupten kann.

Schlechte Unterhaltung hat bei uns hohe Priorität, ich weiß das von meinen Parteitagen. Die B-Film Basterds setzen sich als Filmfestival dafür ein, auch in Zukunft sichtbare und unsichtbare Geschmacksbarrieren abzubauen und Geschmacklosigkeit zu leben. Die B-Film Basterds 2025 öffnen hierzu neue Perspektiven und geben Ihnen ein Forum für Austausch und Innovation.

Alles Gute!

(Muggus Södr, Foodblogger und Bayernpatron)

 

Disclaimer

Das B-Film Basterds versteht sich durchaus als „interaktives“ Festival. Zwischenrufe, lustige Bemerkungen und Ankündigung drohenden Exitus’ sind grundsätzlich immer willkommen und tragen zum besonderen Flair des Festivals bei. Es braucht also niemand sein Monokel vors Auge klemmen und zwei Finger abspreizen, wenn das Rotweinglas zum Munde geführt wird. Aber bitte behaltet auch im Gedächtnis, dass nicht jede Zuschauerin und jeder Zuschauer auch einen Live-Audiokommentar benötigt. Wer sich gestört fühlt, darf gerne auch der Person mal sanft in die Rippen boxen, wenn es mit der Redseligkeit übertrieben wird. Es sollen schließlich alle Gäste Ihren Spaß haben!

 

Festivalprogramm

Mittwoch 16. Juli

21:15 Lady Terminator (dF)

23:15 Flesh Gordon (dF)

Donnerstag 17. Juli

14:00 Überraschungsfilm (OV)

16:15 Deerskin (OmU)

20:30 Die Drei auf harter Tour (OmU)

22:30 Black Dynamite (OmU)

00:30 Bat Pussy (OV)

Freitag 18. Juli

14:15 Rollergator (OV)

16:15 Mania (OmU)

21:15 Vortrag Christian Keßler

23:30 Roller Blade (dF)

Samstag 19. Juli

14:00 Die letzte Stunde (OV)

16:00 Krieg der Infras (dF)

20:30 Sommer der Liebe (16mm/dF)

22:45 The Hidden (dF)

00:45 Die Rache der Jungfrauen (dF)

Sonntag 20. Juli

14:00 FWU Kurzfilmprogramm (16mm/dF)

15:30 Creeping Terror (OV)

17:30 Publikumswunschfilm

21:15 Screwballs (35mm/dF)

23:15 Pieces (dF)

 

Änderungen vorbehalten.

 

Danksagung

Die B-Film Basterds möchten sich bei allen Unterstützenden herzlich bedanken! Ihr macht es erst möglich, dass wir erneut gemeinsam dem B-Film angemessen huldigen können.

KommKino Nürnberg, Simon Hutterer, Konstantin Hockwin, Gregor Schenker, Gundolf Stahlmann, Christian Döll, Wenzel Storch, Christian Keßler, Jörg Helbig

You guys rock!

 

In memory of Markus „Dr. Acula“ Nowak (1970-2020) - Schöpfer der B-Film Basterds, Erschaffer von Badmovies.de und lieber Freund.

 

Einzelticket: 6 EURO

Dauerticket: 94,50 EURO

Wochenendticket (Freitag bis Sonntag): 77 Euro

 

Dauerkartenreservierungen: reservierung [at] kommkino.de

 

20
Juli
2025
Sonntag, 20. Juli 2025 00:45
Indonesien 1987, 93 Minuten, dF, digital, Regie: Ackyl Anwari, Darsteller: Enny Beatrice, Yenny

Indonesien 1987, 93 Minuten, dF, digital, Regie: Ackyl Anwari, Darsteller: Enny Beatrice, Yenny Farida, Harry Capri, Nina Anwar, Dicky Zulkarnaen 

Die Rache der Jungfrauen

Die Zeiten ändern sich: Wo man in den berüchtigten 70er-Jahren als deutscher Titelschmieder noch dazu angehalten wurde, aus dem Ausland eingekauften Filmen den reißerischsten und gleichzeitig sperrigsten Titel, der nur vorstellbar ist, zu verpassen – moin moin, „Horrorsex im Nachtexpress“, grüß Gott, „Mädchen in den Krallen teuflischer Bestien“ –, wurde es im darauffolgenden Jahrzehnt schon etwas weniger wahnsinnig, sodass der vorliegende „Perawan di sarang sindikat“ aus Indonesien im Deutschen vergleichsweise knackig daherkommt: „Sie wollen überleben“ – wer nicht? Das klingt nicht nett, das klingt nicht freundlich, aber es klingt immerhin bei Weitem nicht so umständlich wie die wortwörtliche Übersetzung „Jungfrau im Nest des Syndikats“.

Womit klar ist, dass wir uns in der weiten wunderbaren Welt des indonesischen Kinos befinden, wo zur Entstehungszeit des Films (1986) seit rund 20 Jahren Präsident Muharto sein autoritäres Zepter schwang und mit Repressionen Kritiker des Regimes drangsalierte, aber zum Glück das Treiben vielfach untalentierter Exploitation-Regisseure nicht unterdrückte. Diese drehten mit Vorliebe Horror- und Fantasyfilme mit folkloristischen Elementen – oder schauten, wie in diesem Fall, auch mal über die Landesgrenzen hinweg, um dort erfolgreiche Filmthemen fürs eigene Kino zu übernehmen (euphemistischer Ausdruck für „stehlen“).

Der Film ist ein Beitrag zum Frauenknast-Genre, in dem die beiden Schwestern und Motorradliebhaberinnen Sheila und Karen Rache an einem gewalttätigen Drogenbaron der unangenehmen Marke Gus „Breaking Bad“ Fring üben wollen, weil der dereinst ihre Eltern umnietete – nicht einfach nur so, sondern weil sich der renitente Papa weigerte, Haus und Grundstück an ihn zu veräußern. Seitdem ist das Anwesen für unsere Heldinnen futsch und dient als Hideout für die Organisation und Drogenlabor gleichermaßen. Da für blutige Rache in Filmen in seltensten Fällen die örtlichen Ordnungshüter hinzugezogen werden, braucht es einen Plan – und deshalb schleust sich Sheila als Prostituierte ins schurkische Syndikat ein, was natürlich alsbald für ordentlich Remmidemmi sorgt, Auspeitschungen, Catfights und lesbische Aufseherinnen inklusive, denn was wäre ein geschmackssicherer WIP-Streifen ohne sie?

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Sonntag, 20. Juli 2025 14:00
Deutschland, dF,16mm, NN Pädagogisch wertvolle Nachhilfe mit FWU-Lehrfilmen FWU – Und was guckst du? Drei Buchstaben, die so

Deutschland, dF,16mm, NN

Pädagogisch wertvolle Nachhilfe mit FWU-Lehrfilmen

FWU – Und was guckst du?

Drei Buchstaben, die so manchem Jahrgang mit einer 19 vorneweg möglicherweise gute, möglicherweise schreckliche, aber selten langweilige Erinnerungen an die Schulzeit hochrülpsen lässt.

Anstatt „Hefte raus, Klassenarbeit!“ hörte man doch lieber ein „Ihr! Holt mal den Projektor!“ und freute sich auf „Fernsehen“ zur Unterrichtszeit. Immerhin mit Lehrauftrag.

Das umfangreiche „Genre“ der FWU-Filme hat vermutlich Generationen von Lehrern und Schülern zumindest kurzzeitig den drögen Alltag versüßt.Und man musste sich nicht nur mit schnödem Bildungsfernsehen, die Zeit vertreiben, sondern, wenn man Glück hatte, bekam man auch mal ein nettes Filmchen zu sehen, das so gar nicht in das Korsett „Lehrreiche Mediennutzung im Unterricht“ passen wollte.

Und mit genau dieser Ungewissheit spielen wir bei den B-Film Basterds.

Ihr wisst nicht, was kommt, wir wissen nicht, was kommt. Nur unser gönnerhafter Kurator, seines Zeichens Gastgeber, dem KommKino, hat einen leichten Deucht, was da wohl kredenzt wird.

Ahnungslosigkeit, wie sehr sie einem doch das Leben versüßen kann.

Und nur, damit wir uns richtig verstehen, in diesem Kurzfilm-Slot kann so ziemlich alles auf euch und uns hereinprasseln. Abenteuer mit dem kleinen Maulwurf? Check!

Sureale britische Animationsfilme? Check!

Die erste Liebe in der Pubertät? Check!

Warum Fanta gegen Tollwutbisse hilft? Genau! CHECK!

Wie die Space Invaders (Ja, die aus dem Videospiel! BEEP BOOP BEEP!) beinahe unsere gesamte Realität ausgelöscht haben? Oberriesendoppel-Check!

...oder vielleicht auch nichts davon.

Wir haben hier keine „Wundertüte“, kein Glücksrad oder Loseziehen. Unsere FWU-Filme sind immer ein Trip durch kurze, aber nicht selten grelle Blitze menschlichen Schaffens, zeitgenössischen Wissens und filmischen Handwerks. Nie das, was man aus möglichen Vorjahreserfahrungen (Wo sind unsere Stammis? *GRÖHL*) erwartet, aber immer überraschend und (mindestens leidlich) unterhaltsam.

Gönnt euch einen Schwung, wild gewürfelter Aug-und-Ohr-Beschallung, und wer kann, darf sich gerne an die eigene Zeit auf der Schulbank zurückerinnern und schwelgen, wie viel besser, oder mindestens seltsamer früher alles war.


Die FWU-Kurzfilme werden uns auf analogem 16mm-Filmmaterial dargeboten, sodass auch noch die Kinopuristen unter euch auf Ihre Kosten kommen werden.

 

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Sonntag, 20. Juli 2025 15:30
USA 1964, 77 Minuten, OV, digital, Regie: Vic Savage, Darsteller: Vic Savage, Shannon O'Neil,

USA 1964, 77 Minuten, OV, digital, Regie: Vic Savage, Darsteller: Vic Savage, Shannon O'Neil, William Thourlby, John Caresio, Brendon Boone

Creeping Terror

Abteilung: Schlechte Filme. Die schlechtesten Filme aller Zeiten. Und wir haben sie gefunden.
Es gibt die bekannten Diskussionen darüber, was nun der schlechteste aller schlechten Filme ist, und man hört regelmäßig: „was heißt genau schlecht?“, „schlecht in welcher Hinsicht?“, oder „schlimmer geht’s immer“ usw. Aber wenn man „The Creeping Terror“ sieht, dann wird man keine Widerworte mehr wagen. Creeping Terror ist so mies, dass nur noch Filme wie „Manos the Hands of Fate“, „Monster a go-go“ oder „The Beast of Yucca Flats“ in Sachen Schlechtigkeit es aufnehmen können.
Den vorliegenden Quellen zufolge wollte Vic Savage (nicht zu verwechseln mit Randy Savage) das Drehbuch von Robert Silliphant verfilmen, seinerseits Co-Schreiber von „The Incredibly Strange Creatures Who Stopped Living and Became Mixed-up Zombies“ (guter Filmtitel). Vic Savage (der hier das Pseudonym A.J. Nelson verwendet und eigentlich Arthur Nelson White hieß) kündigte sein Projekt seinen Geldgebern als potenziellen Blockbuster an (und das noch vor „Star Wars“!), zerstörte aber am Set das Sound-Equipment (!) und ließ sich angeblich den Suit für das Monster klauen, sodass er improvisieren musste. Fertig war das Teppich-Monster (nicht verwandt oder verschwägert mit dem Teppich-Luder), wo die Käsequanten der Darsteller unter dem Stoff klar zu sehen sind, trotzdem kann das Viech brüllen wie ein Löwe und sich mit maximal 0,12 km/h fortbewegen, was die armen Opfer dazu bewegt, dem langsamsten Monster der Filmgeschichte freiwillig in die Fressluke zu klettern (Edmund Stoiber würde sagen: „Sie steigen in den Hauptbahnhof ein“). Da waren selbst die Monster in „Troll 2“ schlauer, und „Troll 2“ steht Lichtjahre über dem, was The Creeping Terror auslotet. Dieser Film ist in jeder Hinsicht so bodenlos schlecht, so niederschmetternd inkompetent und so die Intelligenz des Publikums beleidigend, dass er praktisch automatisch wieder Outsider-Art ist. Must be seen to be believed!

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Sonntag, 20. Juli 2025 17:30
Wunschfilm Die Wahl der Qual… Ein Novum bei den Basterds, Ihr dürft euch euer Folterinstrument zum ersten Mal in der

Wunschfilm

Die Wahl der Qual…

Ein Novum bei den Basterds, Ihr dürft euch euer Folterinstrument zum ersten Mal in der Geschichte unserer altehrwürdigen Festivitäten selbst aussuchen und müsst dann einfach nur mit den Konsequenzen leben… zumindest, wenn ihr glorreiche Besitzer einer ebenso altehrwürdigen Dauerkarte seid.

Drei Filme von 35mm, eine Stimme (pro mitmachendem Menschlein). Eigentlich ganz einfach:

Dauerkartenbesitzer bekommen dieses Jahr nicht nur ihr wunderhübsches Kleinod zum Umhängen, Liebhaben und Immerwiederanschauen, nein, ihr erhaltet auch noch einen kleinen Stimmzettel dazu, der euch ermächtigt bis zum Ablauf einer noch geheimen Frist, zu bestimmen, was wir gar Granulatiges am Sonntag zur besten Sendezeit auf die Leinwand zaubern.

Für diese herzensliebste ldee haben wir euch auch ein paar ganz besonders nahrhafte Brechbohnen aus dem Eimerchen gezaubert, aber zu denen erfahrt ihr später mehr, wollen euch ja nicht die Spannung verderben.

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Sonntag, 20. Juli 2025 21:15
Kanada 1983, 82 Minuten, dF, 35 mm, Regie: Rafal Zielinski, Darsteller: Vic Savage, Shannon O'Neil,

Kanada 1983, 82 Minuten, dF, 35 mm, Regie: Rafal Zielinski, Darsteller: Vic Savage, Shannon O'Neil, William Thourlby, John Caresio, Brendon Boone

Screwballs

Screwballs (1983), das vorpubertär-schlüpfrige Meisterwerk von Rafal Zielinski, erhebt sich wie ein Phönix aus dem Glutofen des 1980er-Schrewballgenres – bereit, euch auf eine irrwitzige Heldenreise zu schicken, wie sie klassische Autoren nie zu dichten wagten. Unsere tapferen Recken – fünf notgeile Highschool-Jünglinge mit der Libido eines ganzen Football-Teams – begeben sich auf die hehre Mission, das größte Mysterium der Schulgeschichte zu enthüllen. Ihr Ziel? Ein kurzer, aber bedeutungsschwerer Blick auf die baren Brüste der absolut jungfräulichen wie keuschen Schulikone Purity Busch.
Was folgt, ist ein detektivischer Feldzug durch die sozialen Abgründe des amerikanischen Bildungssystems. Ob altbekannte Spanner-Exzesse im Biologieraum, ausgeklügelte Pläne mit dem geistigen Niveau einer Pausenbrot-Verpackung, jede Menge fliegender Klamotten und Slapstick-Symphonien der unteren Körperregionen, der Film kennt die obligatorischen Elemente seiner Kunst und hakt sie eins nach dem anderen ab.
Die Screwball-Komödie ist die Chaoskönigin unter den Filmgenres – entstanden in den 1930ern, als Hollywood sinnierte: „Romantik ist gut, aber was wäre, wenn alle Figuren dabei ständig stolpern, schreien und sich mit Torten bewerfen?“ Klassische Screwballs glänzen mit absurdem Wortwitz, Geschlechterklischees, um uns mehrere Dekaden zurückzuwerfen, und einem Tempo, welches gekonnt die Gefahr bannt, dass das Publikum doch mitdenken könnte. Screwballs nimmt wie viele anderen Highschool-Sex-Klamotten der hierfür berühmt berüchtigten 1980er Jahre dieses eh schon fragwürdige Genre, zieht ihm Minirock und Panties an, kippt einen Eimer Testosteron drüber und lässt es mit quietschenden Turnschuhen durch die Highschool der Anzüglichkeiten rennen. Und wer noch nie über einen explodierenden BH gelacht hat, bekommt hier die Chance zur Läuterung.

20
Juli
2025
Sonntag, 20. Juli 2025 23:15
Spanien, Puerto Rico 1982, 85 Minuten dF, digital, Regie: Juan Piquer Simón,

Spanien, Puerto Rico 1982, 85 Minuten dF, digital, Regie: Juan Piquer Simón, Darsteller: Christopher George, Lynda Day George, Frank Braña, Edmund Purdom, Ian Serra

Pieces

Wahnsinn, Hölle, Hölle, Hölle - zumindest für die jungen und stets leicht bekleideten Studentinnen der Universität von Boston. Doch was ist passiert? Ganz einfach: Ein wahnsinniger Killer treibt sein Unwesen, der seinen Opfern gerne Körperteile absägt, und das ist wirklich nicht schön.Ursache für sein nicht ganz gesellschaftskompatibles Verhalten: Als Kind hat er nicht etwa zu oft "Bob der Baumeister" gehört, sondern ein Puzzle mit einer nackten Frau gehabt. Da hatte jedoch seine Mutter was dagegen, worauf er sie zuerst mit einer Axt zerschlug und dann zur Säge griff... was halt Kindern in einem normalen Haushalt so an Werkzeug zur Verfügung steht.
Dumm nur, dass Lieutnant Bracken und Sergeant Holden das nicht wissen - und auch nicht wer der Mörder ist. Denn der metzelt sich mittlerweile ziemlich fleißig durch die weibliche Studentenschaft. Und dazu kommen auch noch eine Vielzahl von Verdächtigen: Ist der Mörder der Gärtner? Der homosexuelle Professor Brown? Oder ein Präsident, der die Uni schließen will, weil sie ihm zu woke ist?Holla, die Waldfee - da fabrizierte der spanische Regisseur Juan Piquer Simón anno 1982 mit "Pieces - Stunden des Wahnsinns" doch eine ziemliche Krawallnummer, die es dann prompt auch in die britische Liste der Video Nasties geschafft hat und in Deutschland bis Ende 2012 indiziert war.Aufgrund seiner, selbst für Slasher der damaligen Zeit, ziemlichen Direktheit hat es "Pieces" über all die Jahre zu einem gewissen Kultstatus geschafft. Der Regisseur Simón selbst gehörte nicht gerade zu den produktivsten Vertretern seiner Gattung und ist ansonsten hauptsächlich noch für den 1988 gedrehten "Slugs" bekannt, in dem Killernacktschnecken (!) ihr Unwesen treiben. Bei den Schauspieler*innen fällt vor allem Lieutnant Bracken Darsteller Christopher George auf, der immerhin neben "Pieces" noch Perlen wie "Ninja - Die Killer-Maschine", "Der Exterminator" und "Ein Zombie hing am Glockenseil" in seiner Vita stehen hat - Titel, die man doch gerne in seinem Lebenslauf hätte (in der eigenen Filmsammlung sollte man sie auf jeden Fall haben). Sein Kollege im Film wird von Frank Brana gespielt, der vor allem als Nebensteller in Italo-Western unterwegs war, da immerhin auch in Klassikern wie "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Zwei glorreiche Halunken".Drehbuch-Autor Dick Randall hatte mit "Das Auge des Bösen" einige Jahre vorher mal einen waschechten Giallo geschrieben, was man bei "Pieces" auch merkt.Summa Summarum bietet "Pieces - Stunden des Wahnsinns" alles, was einen guten Randalefilm aus dem B-Segment ausmacht, nicht umsonst heißt die englische Tagline "It's exactly what you think it is!". Klar, dass der Film unseren Sägen... äh... Segen hat.

12
Sep.
2025
Freitag, 12. September 2025 21:15 - Sonntag, 14. September 2025 16:00
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03
Okt.
2025
Freitag, 3. Oktober 2025 21:15 - Sonntag, 5. Oktober 2025 16:00
10
Okt.
2025
Freitag, 10. Oktober 2025 21:15
Talk To Me Sweet Darling Originaltitel: Talk To Me Sweet Darling, Deutschland 2020, 96 Minuten, deutsche Fassung, digital, Regie:

Talk To Me Sweet Darling

Originaltitel: Talk To Me Sweet Darling, Deutschland 2020, 96 Minuten, deutsche Fassung, digital, Regie: Günther Brandl, Darsteller: Günther Brandl, Tari Ritter, Melody Bayer, Oliver Troska, Monika Brandl, Yvette Costeau

Die Verkörperung der Perfektion, die Verkörperung von all dem, was er immer wollte - genau so sieht Luca seine neue Freundin Sarah. Aber ist sie überhaupt real? Sarah ist eine Schaufensterpuppe in Luca’s Laden - die eines Abends zum Leben erwacht. So denkt Luca jedenfalls. Und während er sich im Glauben wähnt, sie würde ihm seine geheimsten Wünsche und Sehnsüchte erfüllen, verliert er zunehmend die Kontrolle - „Sarah“ entwickelt ein gefährliches Eigenleben...

 

zu Gast: Regisseur Günther Brandl

23
Okt.
2025
Donnerstag, 23. Oktober 2025 21:15 - Sonntag, 26. Oktober 2025 17:00
14
Nov.
2025
Freitag, 14. November 2025 21:15 - Sonntag, 16. November 2025 17:00
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16
Jan.
2026
Freitag, 16. Januar 2026 21:15 - Sonntag, 18. Januar 2026 21:15
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