12
Okt.
2024
Samstag, 14. September 2024 19:30 - Sonntag, 27. Oktober 2024 23:15
Angesagte Blockbuster? Die flimmern im KommKino nicht über die Leinwand. Auf dem Programm stehen stattdessen

Angesagte Blockbuster? Die flimmern im KommKino nicht über die Leinwand. Auf dem Programm stehen stattdessen kultige Trashperlen, experimentelle Kunstfilme und andere abseitige Streifen, die in Nürnberg nirgendwo sonst Platz haben. Das Konzept geht auf: Bereits seit 50 Jahren trotzt das ehrenamtlich und mit viel Herzblut betriebene Off-Kino im Künstlerhaus erfolgreich kurzlebigen Mainstream-Trends. Von Mitte September bis Ende Oktober wird das Jubiläum nun mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert.

Der Kult um Nürnbergs einzig wahren Actionfilm „Macho Man“ wäre keiner, gäbe es das KommKino nicht. Es waren dessen leidenschaftliche Mitglieder, die das unfreiwillig erheiternde 80er-Haudrauf-Spektakel über die Grenzen der Region hinaus bekannt gemacht haben. Bis heute zählt die jährliche Sommervorführung des Werks in der Katharinenruine zu den Pflichtveranstaltungen für fränkische Filmfreunde. Das ist jedoch beileibe nicht die einzige aufregende Geschichte, die das KommKino seit 1974 geschrieben hat. Sie alle zu erzählen, ist an dieser Stelle unmöglich. Erinnert sei exemplarisch nur an wütende Protestaktionen mit fliegendem Katzenkot gegen die Undergroundfilme von Richard Kern und Nick Zedd, Schattenspiele zur Rocky Horror Picture Show und Angst vor Staatsanwälten in der Vorführkabine. Auch gaben sich schon viele prominente Regisseure persönlich im KommKino die Klinke in die Hand: z. B. Dominik Graf, Wolfgang Büld, Eckhart Schmidt, Jörg Buttgereit, Lloyd Kaufman, Ruggero Deodato und … Todd Phillips. Ja, richtig gelesen: Einer der heute erfolgreichsten Regisseure aller Zeiten („Hangover“, „Joker“) stellte in dem Off-Kino eine wüste Punk-Doku vor, ehe er kommerziell richtig durchstartete.

Viel Wert legt das KommKino auch auf originale analoge Film-vorführungen mit ratternden Projektoren und der unverwechselbaren Ästhetik von 35mm und 16mm. Dies wird in anderen Kinos, wenn überhaupt, nur noch in Ausnahmefällen geboten. Mittlerweile hat der Verein ein riesiges Archiv mit etwa 4500 analogen Kopien, gelagert auf 45 qm, gebildet. Es wird auch bundesweit und teils sogar im Ausland von ambitionierten Kinos und Festivals für Ausleihen genutzt.

Geschichte des KommKinos

1974 begann das KommKino ganz im Geiste des selbstverwalteten Kulturzentrums Komm vor allem mit agitatorischem linken Politkino, etwa Dokus über Che Guevara oder über die Ausbeutung von Lehrlingen in deutschen Betrieben. Bald kam klassisches Autorenkino, heute würde man es wohl als Arthouse-Kino bezeichnen, hinzu. Früh beliebt waren aber auch Filme des bayerischen Anarcho-Künstlers Herbert Achternbusch und Underground-Werke aus der Warhol-Factory um den legendären US-Künstler Andy Warhol.

In den 80ern und 90ern gestaltete sich das Programm zunehmend wilder und provokanter. Die New Yorker Punk-Filmerinnen und -Filmer, das "Cinema of Transgression" spielte bald eine große Rolle. Super-8-Outlaw Nick Zedd kam zu Besuch, einer Truppe katzendreckwerfender Feministinnen brachte den Abend auf die lokalen Zeitungstitelseiten. Auch Richard Kern, dessen Fotobücher inzwischen in zahllosen Museumsbuchhandlungen ausliegen, kam, ebenso Charles Gatewood. Zusätzlich wurde die New Wave des Hongkong-Kinos um John Woo und Tsui Hark entdeckt, aber auch alles, was in der allgemeinen Filmgeschichtsschreibung gerne unterschlagen wird, doch oft durchaus beachtliche eigene Qualitäten hat: wilde B-Filme, insbesondere aus den Genres Horror, Action und Erotik, Musikstreifen jenseits des Mainstreams, eigenwillige Dokus, Undergroundfilme verschiedenster Spielarten und sogenannte Trashstreifen. Nicht vergessen werden sollte, dass sich das KommKino schon früh um den queere Film bemühte: Die noch heute gerne gezeigte Satire „Die Bettwurst“ von Rosa von Praunheim lief bereits in den 70ern und es gab eine langlebige schwul-lesbische Reihe namens „Rollenwechsel“.

Heute ist das Programm von einer beeindruckenden Vielfalt geprägt. Viele der erwähnten Schwerpunkte spielen noch immer eine Rolle. Gezeigt wird aber im Grunde alles, was sehenswert ist, aber weder in kommerziellen Kinos noch in klassischen Arthouse-Spielstätten einen Platz findet. Das Kino bemüht sich dabei auch immer wieder um lokale Filmemacherinnen und Filmemacher, etwa mit der Reihe „Filmament“.

Außerdem sorgt das KommKino seit vielen Jahren mit ambitionierten Festivals wie den immer wieder in zahlreichen überregionalen Medien besprochenen Hofbauer-Kongress bundesweit, bisweilen sogar über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen.

 

Ausstellung mit Exponaten aus 50 Jahren

Schlaglichter auf fünf Jahrzehnte Nürnberger Kino-Kult wirft eine Ausstellung im Künstlerhaus, kuratiert von KommKino-Urgestein Gerhard „Gerry“ Schuster und Josefina Schandau. Vom 14. bis 28. September haben die Besucher Gelegenheit, originale Programmflyer, Festivalplakate in Öl, schlagzeilenträchtige Filmbeiträge und das gruselige Maskottchen des KommKinos zu bewundern. Die Schau findet im „Glaskasten“ statt. Auch werden eine Vernissage und eine Finissage mit Rahmenprogramm geboten (14. und 28.9. jeweils um 19 Uhr).

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag bis Sonntag von 11 Uhr bis18 Uhr geöffnet, Mittwoch bis 20 Uhr

Sonderöffnungszeiten:

 21.9. (Jubiläumsparty), 24.9. (Sonderveranstaltung mit Stephan Grosse-Grollmann) und 28.9. (Finissage) jeweils bis 21:15 Uhr

DJs und Freibier

Am 21. September steht die große Jubiläumssause im Künstlerhaus auf der Agenda. Drei verschiedene DJ-Teams aus Nürnberg, München und Bamberg befeuern die Lautsprecher ab 19 Uhr mit einem wilden Genremix. Die Sound-Palette reicht von 80er-Wave und Italo-Disco über Soul und Punk bis hin zu Garage, Grime und Ska. Tanzmuffel können mit einigen Fässchen Freibier erste Hemmungen abbauen. Der Eintritt zur Party ist selbstverständlich frei.

Jubiläums-Filmprogramm mit Gästen aus ganz Deutschland

Kein Geburtstag ohne Gäste: Für das Jubiläums-Filmprogramm im Saal des KommKinos haben die Mitglieder des Vereins zahlreiche Freunde, Gönner und Ehemalige eingeladen. So wird etwa Christiane Schleindl, ehemalige Chefin des Filmhauses im Künstlerhaus und einst treibende Kraft beim KommKino, zwei ihrer Lieblingsfilme präsentieren, die zugleich verdeutlichen, wie wandlungsfähig und vielseitig die 50 Jahre alte Einrichtung von jeher ist. Vom Filmkollektiv Frankfurt am Main hat sich Filmkenner und -macher Gary Vanisian angekündigt. Hinzu kommen Gäste aus befreundeten Off-Kinos wie der Kinemathek Hamburg oder dem Filmclub 813 aus Köln. Sie alle erhalten eine „Carte blanche“, also unbeschränkte Vollmacht, bis 24. Oktober Skurriles und Erstaunliches im KommKino zu zeigen, begleitet von aufschlussreichen Einführungen. Auch das fränkische Kino kommt mit zwei Filmament-Abenden mit persönlich anwesenden Nürnberger Filmemachern (26. September und 17. Oktober) nicht zu kurz.

Live-Konzert mi Fabio Frizzi zu WOODOO - DIE SCHRECKENSINSEL DER ZOMBIE

Am 10.10. wartet als besonders Highlight ein Konzert mit Fabio Frizzi und seiner Frizzi 2 Fulci Band zu WOODOO - DIE SCHRECKENSINSEL DER ZOMBIES. Das Konzert findet im exklusiven Rahmen von lediglich 200 Plätzen im Zentralscafe statt. Lasst euch diese Gelegenheit nicht entgehen. Tickets gibt's hier.

„Italo Cinema Festival“ huldigt dem italienischen Genrekino

Den Abschluss der sechswöchigen Feierlichkeiten zu Ehren von 50 Jahren KommKino bildet das „Italo Cinema Festival“ von 24. bis 27. Oktober, das seinen Fokus auf das italienische Genrekino vergangener Tage legt.

12
Okt.
2024
Samstag, 12. Oktober 2024 21:15
KOMMKINO-Kurzfilmabend Eine ganz besondere Veranstaltung zu unserem 50-jährigen Jubiläum: Hier gibt es die einmalige

KOMMKINO-Kurzfilmabend 

Eine ganz besondere Veranstaltung zu unserem 50-jährigen Jubiläum: Hier gibt es die einmalige Gelegenheit, Jutta Küppers und Horst Herz, zwei KommKino-Gründer, sowie KommKino-Urgestein Christiane Schleindl live und mit mehreren KommKino-bezogenen Filmraritäten im original analogen Format zu erleben.

1. Teil: Die Urgeschichte der Filmfabrik und des Kinos im KOMM

ES LOBT DEN MANN DIE ARBEIT UND DIE TAT
D 1982, 14 Min.,16mm, s/w, Regie: Horst Herz
Jutta Küppers, Roland Münzel und Horst Herz (der gerade mit seinem neuen Film „Nur Mut" kurz vor der Kinopremiere steht) hatten 1973 das KommKino ins Leben gerufen.
Sie werden in einem Filmgespräch mit Christiane Schleindl einiges von der Kommkino und Filmfabrik-Ur-Geschichte erzählen und Publikumsfragen beantworten. Danach wird der Kurzfilm ES LOBT DEN MANN DIE ARBEIT UND DIE von Horst Herz zu sehen sein, ein experimenteller Dokumentarfilm über einen Kiosk in Dortmund Dorsfeld als sozialen Mikrokosmos.

2. Teil: Kurzfilmprogramm von Christiane Schleindl KommKino von 1981 bis 1989

PERSONA NON GRATA
Deutschland 1981, 16 Min., Super8, Regie: Christoph Doering
"Persona non Grata" von Christoph Doering war für uns im KommKino damals, der perfekteste Film der Super-8-Avantgarde der frühen 1980er Jahre in West-Berlin.

COWBOY, REITE IMMER SCHNELLER! D 1983 3 Min., Dagie Brundert
Dagie ist seit den 80ern die witzigste Super8 Künstlerin und dieser Film war der erste, den wir im
Kurzfilmfestival von ihr entdeckten.

KLEINE NACHT
Nürnberg 1987, 10 Min., Regie: Stephan Grosse-Grollmann
Die "Kleine Nacht" zeigt Blicke über den Stadthorizont durch die Jahreszeiten und zwischen vielen Sonnenuntergängen und einem Sonnenaufgang. Auf Stephan Grosse-Grollmanns Website ist ein Ausschnitt zu sehen. Projiziert auf die Leinwand vom damaligen KommKino.

15
Okt.
2024
Dienstag, 15. Oktober 2024 21:15
Jubiläum „50 Jahre KommKino“: Zu Gast Bernhard Marsch, Filmclub 813, Köln Zum Jubiläum haben wir mehrere Gäste

Jubiläum „50 Jahre KommKino“: Zu Gast Bernhard Marsch, Filmclub 813, Köln

Zum Jubiläum haben wir mehrere Gäste befreundeter Kinos eingeladen. Sie bringen einen eigenen Lieblingsfilm mit (bzw. mehrere, sofern es sich um Kurzfilme handelt) und suchen sich einen Lieblingsfilm aus dem umfangreichen KommKino-Archiv aus.

Eigene Lieblingsfilme von Bernhard Marsch:

Wovor uns unsere Eltern immer gewarnt haben!
Das RAMSCH-Kurzfilmprogramm

Ein vergnügliches Kurzfilm-Programm von und mit Bernhard Marsch über die Großstadt, das Trampen, Baggerseen, ewige Studenten, Porno-Kinos, Vampire und die DDR.

Einer der wichtigsten Vertreter einer kleinen, aber feinen unabhängigen Filmszene aus Köln, Bernhard Marsch, stellt sein ganzes Filmschaffen als Produzent, Regisseur, Autor und Darsteller vor.
Unter seinem Label RAMSCH präsentiert der Kölner Filmemacher aus dem Zeitraum von 1986 bis heute u.a. frühe dokumentarische Momentaufnahmen (KÖLNER BEWEGUNGEN), Kurzspielfilme, die sich als kleine, genau beobachtete und auf den Punkt erzählte Alltagskomödien ausweisen (JUNGE HUNDE, HALLELUJA), aber auch gemeinsame Arbeiten mit seinen Kollegen aus der sogenannten „KÖLNER GRUPPE“, wie z.B. Piet Fuchs, nach dessen Drehbuch tatsächlich das erste „Porno-Musical der Welt“ entstand: LIEBE IST GESCHMACKS-SACHE. Gekrönt wird der Filmabend schließlich durch das Werk NACKT AM SEE und durch WOHNHAFT, den legendären Messi-Film!
Ebenso herauszuheben sind zwei kurze Musikfilme: einmal MAUER-BLÜMCHEN mit dem Ost-Schlagersänger Michi Fanselow und AMIGO A GOGO, ein surrealer Tanzfilm mit der Leipziger Tänzerin Jana Rath in der Rolle der (be-)zaubernden Tennis-Fee Cilly, beide versehen mit Filmmusik-Kompositionen von Rainer Kirchmann („PANKOW“).

Ergänzt wird das Programm durch Gastfilme, in denen Bernhard Marsch als Schauspieler in den Hauptrollen einmal als unbedarfter Saunagänger mehr als sein blaues Wunder erlebt (EINE SCHÜRZE AUS SPECK von Eddi Herzog) und in einen Video-Clip von „Datenstrudel“ für „PeterLicht“ als quasi eingeflogene Tante seinem Neffen das Leben schwer macht (TRANSSYLVANISCHE VERWANDTE).

Der Filmemacher führt selbst durch den Abend.

16
Okt.
2024
Mittwoch, 16. Oktober 2024 21:15
Jubiläum „50 Jahre KommKino“: Zu Gast Bernhard Marsch, Filmclub 813, Köln Zum Jubiläum haben wir mehrere Gäste

Jubiläum „50 Jahre KommKino“: Zu Gast Bernhard Marsch, Filmclub 813, Köln

Zum Jubiläum haben wir mehrere Gäste befreundeter Kinos eingeladen. Sie bringen einen eigenen Lieblingsfilm mit (bzw. mehrere, sofern es sich um Kurzfilme handelt) und suchen sich einen Lieblingsfilm aus dem umfangreichen KommKino-Archiv aus.

Lieblingsfilm von Bernhard Marsch aus dem KommKino-Archiv:

Die Beute
(OT: La curée) F/I 1966, 98 Min., dF, 35mm, R.: Roger Vadim, D.: Jane Fonda, Michel Piccoli, Peter McEnery 

Die Dreiecksgeschichte zwischen einem reichen Unternehmer, seiner jungen Ehefrau und deren Stiefsohn wird vom großen Regie-Erotomanen Roger Vadim ("Barbarella") als Playboy- und Playgirl-Gesellschaftsspiel im morbiden Luxusmilieu der 60er Jahre inszeniert. Eine Émile-Zola-Verfilmung als Sittenbild voller Sixties-Chic und Pop-Art-Dekors, mit Jane Fonda und Michel Piccoli hochkarätig besetzt. 

17
Okt.
2024
Donnerstag, 17. Oktober 2024 21:15
Die Jubiläums-Ausgabe der Filmament-Kurzfilmabende präsentiert vier Werke von zwei hochkarätigen

Die Jubiläums-Ausgabe der Filmament-Kurzfilmabende präsentiert vier Werke von zwei hochkarätigen Filmemachern aus der fränkischen Region in persönlicher Anwesenheit.

Lorenz Wetscher ist inzwischen hauptberuflicher Regisseur, der sein Studium an der Salzburger Filmhochschule absolviert hat. Als Abschlussarbeit hat er mit dem ebenfalls aus Franken stammenden Kameramann Mario Klaus und einem weitgehend österreichischen Team einen Film in fränkischer Mundart inszeniert.

„Todsicher“ basiert lose auf einem Kriminalfall von 2007 in Erlangen. Wie lässt sich ein Mord vertuschen? Als bayerischer Bestatter ist es einfacher, als man glaubt… Eine fränkische Geschichte über Gier und Selbstlüge, basierend auf wahren Begebenheiten.

Die Themen Tod und Jenseits scheinen Wetscher besonders zu beschäftigen. Sein neuester Film „Mechthild“ handelt von einem jungen Mädchen, das in der Schule gemobbt wird. Weil oben alles schlecht läuft, pflegt Mechthild einen Kontakt nach unten zu einer bekannten Persönlichkeit der Weltgeschichte, der ihre Probleme endlich lösen soll.

Einen Kultstatus besitzen mittlerweile die äußerst schrägen Arbeiten von Simon Begemann, der die Gabe besitzt, sowohl abgedrehte Trash-Komödien als auch ernsthafte Dramen zu inszenieren. „Illusion“ habdelt von der neugierigen jungen Frau Lisa, die sich von dem Magier Andreas hypnotisieren lässt. Zu spät merkt sie, dass dies keine gute Idee war. Sein aktuelles Highlight ist eine ambitionierte Mischung aus Superheldenfilm und Body-Horror, die in der Comic-Fan-Szene angesiedelt ist. Zwei Freunde wollen einen Comic erschaffen, aber je mehr sie an ihrer Geschichte arbeiten, desto mehr werden sie zu ihrer eigenen Kreation.

18
Okt.
2024
Freitag, 18. Oktober 2024 21:15
Jubiläum „50 Jahre KommKino“: Jahrtausendwende - Der Kult lebt Macho Man Nürnberg 1984, 85 Min., FSK: ab 16, Regie: Alexander

Jubiläum „50 Jahre KommKino“: Jahrtausendwende - Der Kult lebt
Macho Man

Nürnberg 1984, 85 Min., FSK: ab 16, Regie: Alexander Titus Benda, mit René Weller, Peter Althof, Bea Fiedler

Seit vielen Jahren wird dieser Film beim Sommernachtfilmfestival mit gelegentlichen leichten Modifikationen mit diesem Text angekündigt:

„DER in Nürnberg produzierte Action-Kultfilm mit Boxer Rene Weller, Bodyguard Peter Althof und Playboy-Playmate Bea Fiedler. Böse Drogenhändler, fetzige Schlägereien, Nackedei-Szenen, unfassbare Dialoge, Schnauzbärte, Vokuhila-Frisuren, pittoreske Ansichten der Nürnberger Altstadt und das Nightlife der Achtziger werden wieder für beste Laune sorgen. Viele Zuschauer sind so begeistert, dass sie seit etlichen Jahren immer wieder kommen.“

„Macho Man“ ist zweifellos seit vielen Jahren ein echtes Nürnberger Kulturphänomen. 1985 floppte er aber zunächst wenig beachtet (wie auch im übrigen Deutschland) in einem kleinen Saal des heute existierenden Nürnberger Kinos „Admiral“.
1998 wurde er erstmals indoor im KommKino gezeigt. Schnell zeigt sich eine unglaublich große Publikumsresonanz. Bald etablierten sich regelmäßig ausverkaufte Vorstellungen vor mehreren hundert Zuschauern beim Sommernachtfilmfestival. Irgendwann berichtete SAT 1 in einer großen Reportage über das Phänomen, selbst in den USA wurde man auf den Nürnberger „Macho Man“-Kult aufmerksam und es entstanden sogar noch zwei sehr späte Fortsetzungen.

Natürlich darf dieses markante Werk auch bei unserem Jubiläum nicht fehlen – und dies nach vielen Jahren endlich wieder in einer original analogen 35mm-Kopie.

19
Okt.
2024
Samstag, 19. Oktober 2024 21:15
Jubiläum „50 Jahre KommKino“: Die frühen 2000er - Grindhousekino mit Russ Meyer Faster, Pussycat! Kill! Kill!

Jubiläum „50 Jahre KommKino“: Die frühen 2000er - Grindhousekino mit Russ Meyer
Faster, Pussycat! Kill! Kill!

(AT: Die Satansweiber von Tittfield) USA 1965, 80 Min., dF, R.: Russ Meyer, D.: Tura Satana, Haji, Lori Williams

"Varla, Rosie und Billie haben ihren Job satt. Sie setzen sich ins Auto und flitzen los.

Unterwegs legt sich ein junger Mann mit Varla an. Das bekommt ihm schlecht: Das Teufelsweib bricht ihm das Genick. An einer Tankstelle erfahren sie von einer Ranch, Männern und viel Geld. Darauf haben sie es abgesehen." (www.ofdb.de) Und um ihr Ziel zu erreichen, gehen sie wahrlich über Leichen ... 

FASTER, PUSSYCAT! KILL! KILL! gilt als einer der größten Klassiker von Kultregisseur Russ Meyer. Die Hauptdarstellerin Tura Satana wurde durch den Film zur Ikone und zum Inbegriff sinnlich weiblicher Dominanz. Nachhaltig inspirierte sie das Image vieler späterer weiblicher Stars von Madonna bis zu den Spice Girls. 

Wie so viele Kultstreifen war auch FASTER, PUSSYCAT! KILL! KILL! seiner Zeit voraus und floppte zunächst. Erst viele Jahre später wurde er von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert. Der einstige Kritiker-Papst Roger Ebert: „Was das Publikum anzieht, ist nicht der Sex und nicht einmal die Gewalt, sondern das Bild von starken Frauen als einer Pop-Art- Fantasie, auf einem hohen Energielevel auf Film gebannt und auf eine Weise aufgebauscht, die bizarr und unnatürlich erscheint, bis man sich klarmacht, dass Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone, Jean-Claude Van Damme und Steven Seagal im Prinzip ebenfalls solche Charaktere spielen. Natürlich ohne die Büstenhalter.“ „Comicstrip-artige Horrorkomödie, die sexuelle Fantasien zugleich karikiert und bedient, und männliches Macho-Gehabe in maßlosen Überspitzungen so richtig lächerlich macht.“ (Heyne-Filmlexikon) Hingerissen war natürlich auch „Bad Taste“-König John Waters: „Ich war komplett hin und weg. Ein

Drama über eine lesbische Redneck-Killerin, und, weil es in schwarzweiß war, irgendwie künstlerisch. Sie waren mörderische, sexbesessene Lesben, und das war genau meine Kragenweite. Das waren Feministinnen, aber irgendwie auf die Las-Vegas-Art.“ 

„Die Referenzen in der Populärkultur auf den Film sind vielfältig: 1983 nahm die Rockband The Cramps den Titelsong in einer Psychobilly-Version auf, was dem Film zusätzliche Popularität brachte. Ebenfalls in den 1980er-Jahren benannte sich die Rockband Faster Pussycat nach dem Film, in den 1990ern die Band Tura Satana nach der Hauptdarstellerin.“ (Wikipedia)

22
Okt.
2024
Dienstag, 22. Oktober 2024 21:15
10 KURZFILME VON STEPHAN GROSSE-GROLLMANN Nürnberg und Bamberg 1979 bis 2024, zus. ca 70 Min. Experimentalfilme

10 KURZFILME VON STEPHAN GROSSE-GROLLMANN

Nürnberg und Bamberg 1979 bis 2024, zus. ca 70 Min.

Experimentalfilme zwischen bewegtem Stillstand und munteren Musikfilm – die Filme des Bambergers, der in der AdbK Nürnberg studierte, laufen auf vielen Festivals und sind alle analog gedreht, der Bildwirkung wegen. Ein KommKinofilmchen ist auch dabei. Einige Titel: RADFAHRN, STADIONBAD, BLAUE STUNDE, STEHERRENNEN, IM VORFÜHRRAUM, UNTER DEM BOOTSSTEG.

23
Okt.
2024
Mittwoch, 23. Oktober 2024 21:15
Jubiläum „50 Jahre KommKino“: 2008 - Drahdiwaberl gibt sich die Ehre Weltrevolution – Drahdiwaberl Österreich 2007, 91

Jubiläum „50 Jahre KommKino“: 2008 - Drahdiwaberl gibt sich die Ehre
Weltrevolution – Drahdiwaberl

Österreich 2007, 91 Min., deutsche Fassung, 35mm, Regie: Klaus Hundsbichler, Darsteller: Stefan Weber, Wolfgang Blümel, Wolfgang Staribacher

„Es war schon immer mein Ziel, Drahdiwaberl zur extremsten und obszönsten Band zu machen – und ich glaube, das haben wir geschafft!“ Sänger Stefan Weber weiß, wie man Ziele erreicht. 1969 gründet der Wiener die Anarcho-Schock-Combo Drahdiwaberl, die das österreichische Spießbürgertum mit allerlei Schabernack gegen sich aufbringt. Auf der Bühne wird eifrig kopuliert, sich in Dreck und Essensresten gesuhlt, auf die „Kronen“-Zeitung gepinkelt und auf bizarre Art über die Polit-Prominenz hergezogen. Anfang der Achtziger schaffen es die schrillen Aktionisten mit drei ihrer Alben sogar in die Top Ten der heimischen Verkaufscharts – trotz (vielleicht sogar wegen?) eines Sendeboykotts des ORF.

In seiner unkonventionellen Musikdoku zeigt Regisseur Klaus Hundsbichler irre Konzertschnipsel von Drahdiwaberl, begleitet ihren Weg zur Weltrevolution, bei dem sogar Austro-Popper Falco am Bass zeitweilig mitmischte, und zeigt den inzwischen leider verstorbenen Frontmann Stefan Weber beim Streicheln seines Haus-Huhns. 2008 war Weber persönlich zur Vorstellung seines Films im KommKino zu Gast. Drei Jahre zuvor erhielt der Bürgerschreck unglaublicherweise das silberne Verdienstzeichen des Landes Wien.

24
Okt.
2024
Donnerstag, 24. Oktober 2024 21:00 - Sonntag, 27. Oktober 2024 21:15
Das Italo-Cinema Festival wird nach den vergangenen Editionen endlich wieder ein gemischtes Filmprogramm

Das Italo-Cinema Festival wird nach den vergangenen Editionen endlich wieder ein gemischtes Filmprogramm über ein gesamtes Wochenende präsentieren. Erstmalig in diesem Jahr an vier Tagen zu Gast im KommKino, können wir somit ein breiteres Spektrum an italienischen Genrefilmen mit Euch zusammen genießen, bei dem der Donnerstagabend ausnahmsweise mit einem exklusiven digitalen Double Feature zum Auftakt gestartet wird, welches hierzulande in dieser Form im Kino so noch nicht abgefeuert wurde. Ab Freitagnachmittag wird dann bis Sonntagabend der analoge Filmprojektor im Hintergrund rattern und die 35mm-Kopien vergangener Dekaden endlich wieder auf der Kinoleinwand erstrahlen lassen.

 

Bereits feststehende Höhepunkte im Programm sind z.B. Giuseppe Tornatores CINEMA PARADISO, Sergio Sollimas VON ANGESICHT ZU ANGESICHT und Pasquale Festa Campaniles WENN DU KREPIERST – LEBE ICH. Weitere Ankündigungen aus den Bereichen Grusel, Eurospy, Drama, Poliziottesco, Thriller und Horror werden in den kommenden Wochen noch folgen.

 

Reservierungen der Dauerkarten unter: reservierung(at)kommkino.de

02
Nov.
2024
Samstag, 2. November 2024 21:15
NICHT JUGENDFREI! – Tagebuch aus West-Berlin Autobiographische Lesung von Jörg Buttgereit „Wenn ich meine Filme, Theaterstücke und

NICHT JUGENDFREI! – Tagebuch aus West-Berlin 

Autobiographische Lesung von Jörg Buttgereit

„Wenn ich meine Filme, Theaterstücke und Hörspiele nicht machen könnte, bräuchte ich einen geduldigen Psychiater.“
Jörg Buttgereit

Im Dezember 2023 wurde Jörg Buttgereit 60 Jahre alt. Da lohnt ein Blick zurück. In seinem reichhaltig bebilderten Erlebnisbericht NICHT JUGENDFREI! – TAGEBUCH AUS WEST-BERLIN erzählt Mauerstadtkind Jörg Buttgereit von seiner Sozialisation mit Horror- und Monsterfilmen in den West-Berliner Bezirkskinos. In persönlichen Tagebuchaufzeichnungen beschreibt er erste Besuche auf Rock-Konzerten von Supergruppen wie Queen, Kiss oder Led Zeppelin und schildert hautnah wie er im Zuge der Punk-Revolution in die subkulturelle Musik- und Kunstszene West-Berlins hineinwächst. Er nimmt uns mit auf die wilden Konzerte von The Clash, den Dead Kennedys und den Industrial-Pionieren Throbbing Gristle. Zeitgleich sieht Jörg in der Off-Kino-Szene die frühen subversiven Mitternachts-Filme von John Waters und David Lynch, die ihn zu seinem umstrittenen Underground-Klassiker NEKROMANTIK inspirieren und schließlich zur Zielscheibe deutscher Zensurpolitik werden lassen.

„Jörg Buttgereit ist, das lässt sich wohl ohne Übertreibung behaupten, eine lebende Legende. Wenn man nach dem Genre fragt, in dem Buttgereit sein legendäres Unwesen treibt, wird die Sache aber schon schwieriger. Nicht nur, dass er im Bereich Film, Theater, Hörspiel, Comic und Filmkritik tätig ist – Buttgereit unterwandert gern die Erwartungen, die man gemeinhin an Genres stellt und kreiert sich seine eigenen. Gemein ist seinen Werken jedenfalls das Interesse an jenen seelischen Abgründen, die von der Gesellschaft gern verdrängt, geächtet oder gefürchtet werden.“
Oliver Stangl, Ray Filmmagazin

Live im KommKino!

03
Nov.
2024
Sonntag, 3. November 2024 13:00 - 23:30
Dieses Jahr wird Godzilla 70 Jahre alt. Wir feiern! Am 3. November 1954 veränderten die Visionen des Regisseurs Ishirō Honda und des Spezialeffektmeisters Eiji Tsuburaya den Monsterfilm für immer,
Dieses Jahr wird Godzilla 70 Jahre alt. Wir feiern!
Am 3. November 1954 veränderten die Visionen des Regisseurs Ishirō Honda und des
Spezialeffektmeisters Eiji Tsuburaya den Monsterfilm für immer, als ein Urgigant zum ersten
Mal landesweit durch die japanischen Lichtspielhäuser stampfte.
Der Kaijū-Eiga war geboren und begründete ein ganzes Monsterfilm-Genre.
 
Die kulturelle Bedeutung von „Gojira“ reicht weit über Japan hinaus und hat weltweit eine
riesige Fangemeinde. Seine beeindruckende Größe und unaufhaltsame Kraft machen ihn zu
einem mystischen Charakter, der seit sieben Jahrzehnten immer wieder neu interpretiert wird.
Sein Einfluss und seine Vielseitigkeit als Metapher für gesellschaftliche Ängste und politische
Themen machen ihn zeitlos faszinierend. Er ist ein Symbol für die menschliche Angst vor
Naturkatastrophen und nuklearer Zerstörung. Die visuell beeindruckenden Kämpfe gegen
andere Monster wie King Ghidorah, Rodan, Mothra und Mechagodzilla sind legendär und ziehen
immer wieder neue Generationen von Kinogängern in ihren Bann.
 
Das Godzilla-Franchise gilt als das am längsten laufende Film-Franchise überhaupt. Es ist seit
1954 – mit mehreren Pausen unterschiedlicher Länge – in Produktion. Seitdem ist der König
der Monster in bisher 33 japanischen und fünf amerikanischen Filmen aufgetreten. Eine
äußerst monströse Bilanz, die eine Flut von Merchandise-Produkten und TV-Serien für alle
Altersklassen nach sich zieht.
 
Das KommKino feiert dieses Jubiläum – auf den Tag genau – mit einem prall geschnürten
Geburtstagspaket, bestehend aus fünf Spielfilmen aus den japanischen Toho-Studios, die
zwischen 1954 und 2004 entstanden sind. Alle Filme werden mit Einführung, Vorprogramm
und Überraschungen präsentiert. Um die volle Nerd-Packung abzurunden, haben wir auch
einen Giganten der Expertise zu Gast: Der Autor und Regisseur Jörg Buttgereit aus Berlin wird
uns mit geballtem Wissen und erstaunlichen Informationen versorgen.
Taucht ein in die Geschichte dieses ikonischen Filmmonsters und feiert mit uns diesen
besonderen Tag!
 
13:00 Godzilla
(JP, 1954, 35mm, deutsche Kinofassung)
 
15:00 Die Rückkehr des King Kong
(JP, 1962, 35mm, deutsche Kinofassung)
 
17:00 Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster
(JP, 1971, 35mm, deutsche Kinofassung)
 
19:00 Godzilla, Mothra and King Ghidorah: Giant Monsters All-Out Attack
(JP, 2001, digital, deutsche Fassung)
 
21:15 Godzilla: Final Wars
(JP, 2004, digital, deutsche Fassung)
 
Alle Filme mit Einführung, Vorprogramm und jeder Menge Überraschungen!
Monströser Spezialgast: Jörg Buttgereit
Einzelticket: 6,- €
Dauerkarte: 24,- €
 
Dauerkartenreservierung unter: reservierung [at] kommkino.de
07
Nov.
2024
Donnerstag, 7. November 2024 21:15 - Sonntag, 10. November 2024 19:30
Karacho geht in die 9. Runde und präsentiert vom 7. bis 10. November 2024 an diesmal vier Tagen wieder eine
Karacho geht in die 9. Runde und präsentiert vom 7. bis 10. November 2024 an diesmal vier Tagen wieder eine bunte Mischung an Actionfilmen im engeren und weiteren Sinne aus aller Welt - ausnahmslos als analoge 35mm-Kopien!
 
Das Programm beginnt am Do 7.11. gegen 21 Uhr und endet am So 10.11. gegen 19:30 Uhr.
 
Zu den bereits feststehenden Höhepunkten des Programms gehört ein John-Woo-Special mit den Klassikern A BETTER TOMORROW und BULLET IN THE HEAD, eine In-Memoriam-Würdigung von Roger Corman mit THE WILD ANGELS und von Carl Weathers mit HURRICANE SMITH, sowie eine Hommage an Jerry Goldsmith zum 95. Geburtstag und 20. Todestag.
 
Weitere Informationen zum Programm und Ticketinfos folgen, Dauerkartenreservierung ist ab sofort bereits möglich unter: reservierung [at] kommkino.de
 
10
Jan.
2025
Freitag, 10. Januar 2025 21:15 - Sonntag, 12. Januar 2025 21:15
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