Sing mir das Lied der Rache

271008887_363734238890915_5651431092380534160_n
Samstag, 26. April 2025 23:00
                                           Einzelticket: 6 EURO                           

SING MIR DAS LIED DER RACHE

MI CHIAMAVANO REQUIESCAT … MA AVEVANO SBAGLIATO

ITA / ESP 1973, DF, 88 Min., 35mm, Breitwand

Regie: Mario Bianchi

Buch: Vittorio Salerno, Alberto Cardone, Eduardo M. Brochero

Kamera: Emilio Foriscot

Musik: Gianni Ferrio

Mit Alan Steel, William Berger, Gilberto Galimberti, Celine Bessy, Frank Brana

Als Captain Madison (Alan Steel) zu seinem Stützpunkt zurückkehrt, muss er feststellen, dass das gesamte Fort brutal niedergemetzelt wurde. Schuld daran ist Madisons Erzfeind Machedo (William Berger), der das Massaker mit seiner Bande marodierender Soldaten beging und Madison anschließend einer ordentlichen Folterung unterzieht, bei denen die Hände des Offiziers obendrauf zerschossen werden. Von nun an ist Madison als schwarzgekleideter Rächer auf der Suche nach seinen Peinigern, um ihnen die Rechnung standesgemäß mit hohem Bleigehalt zu servieren …

Liest man sich seine Vita aufmerksam durch, so wird man bemerken, dass wenn immer ein italienisches Filmgenre an Popularität abzuebben drohte, Mario Bianchi nicht weit weg war, um noch mindestens einen eigenen Beitrag zum einsetzenden Todesröcheln beizusteuern. 1973 war die glorreiche Zeit des knallharten Western in Italien eigentlich schon vorbei, denn das Publikum strömte Anfang der siebziger Jahre lieber zu Komödien à la Spencer & Hill und deren Ableger in die Lichtspielhäuser und dennoch wagte Bianchi den erfolglosen Versuch, einen Western in alter Tradition abzuliefern und obendrauf das Barometer an Erbarmungslosigkeit wieder etwas zu steigern. Immerhin ist »Sing mir das Lied der Rache« bis heute der einzige Western-Beitrag aus Italien, dem die FSK damals die Freigabe verweigerte und somit die Spitzenorganisation  der Filmwirtschaft (SPIO) übernehmen musste, um Bianchis Werk zumindest (mit Schnittauflagen) „Keine Jugendfreigabe“ zu bescheinigen, damit dieses in den deutschen Kinos im Spätsommer 1974 bedenkenlos anlaufen konnte. Und ja, an Gräueltaten und Brutalitäten wird die gesamte Spielzeit über freilich nicht gegeizt, fast könnte man sogar meinen, die dünne Handlung diene nur der Aneinanderreihung von Sadismen, aber die deutsche Synchronisation aus dem Hause PROfilm GmbH peppte die gezeigte Niedertracht um ein erhebliches auf, zudem ist William Berger als fieser Bandenanführer erneut eine Wonne und Gianni Ferrio liefert wie gewohnt ein paar ansprechende Klänge für den Genre-Fan – daher mein Aufruf, nicht zeitig ins Bettchen zu gehen, sondern lieber mit Muskelmann Alan Steel das Lied der Rache trällern!

Tobias Reitmann

 
 

Alle Daten

  • Samstag, 26. April 2025 23:00