Adios Gringo

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Sonntag, 27. April 2025 15:00
                                           Einzelticket: 6 EURO                           

ADIOS GRINGO

 

(ADIOS GRINGO)

ITA/ESP/FRA 1965, DF, 98 Min., 35mm, CS

Regie: Giorgio Stegani

Buch: Josè Luis Jerez, Giorgio Stegani, Michèle Villerot

Kamera: Francisco Sempere

Musik: Benedetto Ghiglia

Mit Giuliano Gemma, Ida Galli, Nello Pazzafini, Roberto Camardiel

Der Cowboy Brent Landers lässt sich von seinem alten Kumpel Gil Clawson eine Rinderherde ohne Brandzeichen andrehen. Im nächsten Ort muss er allerdings schnell lernen, dass diese Rinder einem örtlichen Viehbaron gehören, der sein Recht notfalls auch mit der Waffe einfordert. Dumm, dass Brent mit dem Colt verflucht schnell ist: Der Viehbaron beißt in den Staub, und Brent muss vor einer Hanging Party flüchten. Fortan zieht er als steckbrieflich gesuchter Mörder durchs Land, um Gil Clawson zu finden und ihn zu einer Aussage zu seinen Gunsten zu bewegen. Clawson allerdings hat in Miesnest-City ein gutes Auskommen gefunden. Dort beherrscht der örtliche Obermotz Ranchester die Stadt, und dessen geliebter Sohnemann Avery macht heimlich Karriere als Bandit, nämlich eben zusammen mit Clawson und seinen Männern. Und da weder Clawson noch Avery moralisch besonders hoch stehen, hängen sie Brent gleich noch ihre eigenen Postkutschenüberfälle an. Und einen Mord. Für Brent wird die Luft langsam verdammt dünn …

Eigentlich habe ich diesem Film mal irgendwann anderthalb Seiten Besprechung gewidmet. Aber wer benötigt anderthalb Seiten, wenn das Fazit alles sagt, was es zu sagen gibt: Gemma rockt, Pazzafini rockt, Massimo Righi gibt als Avery Ranchester den jungen Halbstarken mit Hang zur Schwerstkriminalität voller Inbrunst, Jean Martin trägt schwarz und hat ebensolche Gedanken, und die Musik schmeichelt dem Ohr und entlässt den Zuschauer mit einem Herzschmerz-Lied in den Sonnenuntergang, wie er schöner kaum sein kann. Da stören dann auch die gradlinigen Gut-/Böse-Abgrenzungen nicht mehr, welche die Figuren alle ein wenig klischeebeladen wirken lassen, und auch dass die Kleidung (bis auf das Showdown) weitgehend ordentlich und sauber ist lässt sich verschmerzen. Denn schließlich wollen wir in einem Italo-Western eigentlich nichts anderes sehen als nette Menschen, die boshafterweise den niederträchtigen Menschen in die Quere kommen, dafür die Hucke voll bekommen, und am Schluss wieder aufstehen und den Bösen geben, was den Bösen gebührt. Und genau das gibt es hier: Die Niedertracht feiert fröhliche Urständ, und der Zuschauer freut sich.

 

Maulwurf

 
 

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  • Sonntag, 27. April 2025 15:00