Flesh Gordon

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Mittwoch, 16. Juli 2025 23:15
                                           Eintritt: 6 Euro                           

USA 1974, ca. 90 Minuten, dF, digital, Regie: Michael Benveniste, Howard Ziehm, Darsteller: Jason Williams, Suzanne Fields, Joseph Hudgins, William Dennis Hunt, Candy Samples, Mycle Bandy

Flesh Gordon

Wer himmelt ihn nicht an, FLASH GORDON, den All American Hero und weltbekannten Polo-Spieler? Schon in den 1930er-Jahren gehörte Flash Gordon zu einen der Helden, der damals aufblühenden Space Operas. Neben den Pulp-Romanen stießen schließlich mehrere Serials ins gleiche Horn, diesen allseits bekannten Helden gegen die Gefahren aus dem damals noch unerforschten Weltraum antreten zu lassen. Dann später, in den 1970ern, als die sexuelle Revolution in ihrer Blüte die Pollen in alle Richtungen aussandte, war auch dieser amerikanischste aller Helden dann daran, seinen Samen in noch andere unerforschte Gebiete auszustoßen. Denn FLESH GORDON, wenn auch im Namen ein wenig seines Vorbilds entrückt, war Anfang der 70er eben eines der ersten Beispiele der sogenannten Porn-Parodies, also von Filmen, die im eher schlüpfrigen Ambiente beheimatet waren, sich aber auf nur im amerikanischen Raum allzu bekannte Figuren, Geschichten und am besten etablierte Kulturgüter bezogen.

Und so droht hier nicht Gefahr durch einen Kometen auf Kollisionskurs, sondern durch kosmische Sexstrahlen, die die Menschen bei Beschuss instantly in brünftige Geilheit versetzen. Dass dies gerade bei der Ausübung von sensiblen Tätigkeiten nicht gerade der nötigen Sorgfalt zuträglich ist, bemerken Flesh und seine Zufallsbekanntschaft Dale an Bord eines Flugzeugs am eigenen Leib. Als einzige Überlebenden des unausweichlichen Absturzes treffen die beiden auf den verrückten Wissenschaftler Dr. Flexi Juckow, der sie gleich einmal in ein Raumschiff verfrachtet, um den Sexstrahlen, deren Angriff sie im All nur gerade so, kurzweilig von fleischlichen Gelüsten abgelenkt, überleben, nachzusteigen und schließlich auf dem Planeten Porno landen. Denn hier hat sich Kaiser Hodes, der zwar selbst keinen mehr hochbekommt, vorgenommen, mit seinem Sexstrahler das ganze Universums ins hormongesteuerte Chaos zu stürzen.

Die Zuschauer verführt FLESH GORDON dabei durch wunderbare Oldschool-Sets, phantastisch simpel angelegte, auch leicht abzulegene Kostüme und charmant lustbetonte Stop-Motion-Monstren. Dabei ziehen sie den All American Space-Hero schon fast liebevoll, aber auf jeden Fall lustvoll, durch den Kakao. Als richtiger Porno geplant, durch die Umstände davon abgehalten, entwickelt sich das Ganze in seinen besten Momenten eben schon zu einer Hommage an die Tage der Serials aus den 50er-Jahren und zollen ihnen damit sogar reizvollen Respekt. Und für den geneigten Zuschauer entfaltet sich damit ein vielleicht unerwartet naives Vergnügen, das einem alleine durch seine phantasievolle Ausgestaltung und gerne auch durch deftige Zoten auf ganzer Länge die geballte Ladung der frivolen 70s-Entertainment-Power ins Gesicht spritzt!

 

 
 

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