Black Dynamite

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Donnerstag, 17. Juli 2025 22:30
                                           Eintritt: 6 Euro                           

USA 2009, 84 Minuten, OmU, digital, Regie: Scott Sanders, Darsteller: Michael Jai White, Tommy Davidson, Salli Richardson, Kevin Chapman, Kym Whitley, Phil Morris

Black Dynamite

Brothers, Sisters and Milchbrötchens - get ready for the toughest Man in Town!Er heißt nicht nur Black Dynamite, er ist auch pures Dynamit - und er hat dem Verbrechen den Kampf angesagt. Da kommen ihm seine unfassbar guten Kung-Fu-Skills jederzeit sehr gelegen.

Als ehemaliger CIA-Agent zieht er jetzt gegen die Mafia ins Feld - denn diese überschwemmt die Stadt mit Drogen und gepanschtem Whiskey, der auch noch unangenehme Nebenwirkungen hat. Außerdem muss er noch den Tod seines Bruders rächen, eine gigantische Verschwörung aufdecken und sich um all die gut aussehenden Frauen kümmern. Stress pur, but Work-Life-Balance is a Fremdwort for him, because he is BLACK DYNAMITE!

Man ahnt es vielleicht schon bei der inhaltlichen Zusammenfassung, bei "Black Dynamite" handelt es sich um eine Parodie auf die Filme des Blaxploitation-Genres.Ein bisher von den B-Film Basterds leider vernachlässigtes Genre, bei dem es die afro-amerikanischen Darsteller*innen stets den Kampf gegen das Böse aufnehmen, die Hauptdarstellerin (beispielweise "Coffy") oder der Hauptdarsteller (z.B. "Shaft") vor Coolness nur so strotzt und das Ganze mit jeder Menge funky Mukke (Curtis Mayfield! Isaak Hayes! James Brown! Marvin Gaye!) garniert wird.

Die in den 70er Jahren sehr populären Streifen waren oft billig heruntergekurbelt, strotzen von Logiklöchern und Anschlussfehlern und besaßen eine nicht Pulitzer-Preis verdächtige Story, waren dafür aber in der Regel sehr unterhaltsam und brachten auch richtige Stars wie Pam Grier hervor. Da ist es fast schon selbstverständlich, dass auch Quentin Tarantino ein großer Fan der Gattung ist und mit "Foxy Brown" sogar ein quasi Remake eines gleichnamigen Blaxplotation-Films erschuf (stilecht auch mit Pam Grier besetzt).Zurück zu "Black Dynamite" und seinem Hauptdarsteller Michel Jai White. Bei diesem kann man fast schon sagen, dass er zur falschen Zeit im falschen Film war - denn seine erste große Hauptrolle in einem höher budgetierten Streifen war als "Spawn" in der gleichnamigen Comic-Verfilmung von 1997. Nachteil für ihn: "Spawn" entstand vor dem großen Comicverfilmungsboom, stammte weder von DC noch von Marvel (weswegen "Black Panther" oft auch fälschlicherweise als erster schwarzer Kino-Superheld genannt wird), bekam nur durchwachsene Kritiken und das Einspielergebnis war ebenfalls eher mau.

Die Folge: Michel Jai White erhielt keine großen Rollen mehr und landete eher im B- und C-Bereich (ja, auch Asylum hat ihn schon verpflichtet, immerhin für den halbwegs brauchbaren "Android Cop"). Schade muss man sagen, denn gerade bei "Black Dynamite" zeigt Michel Jai White nicht nur seine eh bekannten beachtlichen kämpferischen Fähigkeiten (dementsprechend ist sein zweites Standbein im Filmbusiness mittlerweile auch die Tätigkeit als Stunt- und Kampfkoordinator) sondern auch sein komisches Talent.

Und nicht nur er, sondern auch das Gesamtergebnis überzeugt: "Black Dynamite" ist eine wirklich gelungene Parodie, die perfekt die Stimmung und die typischen Fehler der Originale übernimmt. Kein Wunder, dass er mittlerweile als kleiner Kultfilm gilt und sogar noch eine Zeichentrick-Spin-Off-Serie nach sich zog.

Und wer weiß - vielleicht kennt auch deine Mutter Black Dynamite persönlich!

 
 

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