Nächster Termin:
USA 1970er Jahre, 50 Minuten, OV, digital, Regie: unbekannt, Darsteller: unbekannt
Bat Pussy
USA - wir schreiben exakt das Jahr ungefähr Anfang der 70er Jahre.
Dem Ehepaar Sam und Buddy geht es schlecht, denn im Bett läuft es nicht so recht. Da zaubert doch Buddy gleich mal die passende Fachliteratur hervor, um ein bisschen Schwung in die Bude zu bringen. Besonders erfolgreich ist das Nachspielen diverser Stellungen aus dem Screw Magazine jedoch nicht - sie der Banger, er der Hänger. Vielleicht könnte das aber auch am massiven Konsum von Alkohol und Drogen liegen, denn darauf lässt ihr generelles Verhalten schließen. Der Autor dieser Zeilen will ja niemanden etwas unterstellen, aber das wirkt nicht gerade gespielt...
Szenenwechsel... zum Glück möchte man sagen. Wir sehen Dora Dildo und Dora Dildo ist BAT PUSSY!!! Passend dazu sehen wir auch ein wunderhübsches Bat Pussy Headquaters Schild, das vermutlich ein blinder Dreijähriger mit dem linken Fuß beim Fahrradfahren gemalt hat. Ansonsten sieht ihr Headquarter eigentlich aus wie bei Batman - wenn Batman obdachlos wäre und in einer Lagerhalle mit Sperrmüllmöbeln hausen würde. Moment - Bat Pussys Supersinne melden ihr plötzlich ein Verbrechen, was bei ihr bedeutet, dass sie feucht wird (hierzu denkt sich der Autor: Nur feucht werden, wenn ein Verbrechen geschieht, ist für eine Superheldin doch etwas befremdlich). Doch was ist geschehen? Jemand dreht ein "Fuck Movie" (O-Ton) in ihrem wunderschönen Gotham City! Klaro, dagegen muss Batpussy als Hüterin von Gesetz und Ordnung aktiv werden - und sich in Echtzeit erst einmal umziehen.
Was ist schlimmer? Richtig, Sam und Buddy bei ihren Trockenschwimmübungen, die wir gleich wieder sehen... leider. Wechsel zu Batpussy - die bewegt sich in Hyperschallgeschwindigkeit auf ihrem Hüpfball zu Sam und Buddy. OK, das mit Hyperschall ist gelogen - das mit dem Hüpfball allerdings nicht. Und so hüpft sie durch die Gegend, inklusive Stolpereinlage und Pinkelpause. Ein Vergewaltiger wird auch kurz mal mit dem Hüpfball zusammenschlagen - Superheldinnengedöns halt. Kurze Gammel... äh Rammelfleischeinlage mit Buddy und Sam, dann wird weiter gehüpft. Bat Pussy verlässt den Park, hüpft eine Straße entlang (leider sieht man nicht die Gesichter der Autofahrer*innen) und landet endlich mal bei Buddy und Sam. Wird Bat Pussy den Fuck-Movie-Dreh verhindern? Kriegt Buddy noch eine Erektion? Und wann ist der Steifen... äh... Streifen endlich zu Ende? Die Spannung steigt... aber garantiert nicht bei den Konsument*innen von "Bat Pussy", da steigt eher der Mageninhalt nach oben.
So! Hefte raus und Buch Seite 69 aufschlagen, jetzt gibt es bei den B-Film Basterds eine Sonderstunde Pornogeschichte. Fangen wir mit den 2010er Jahren an. Sicherlich habt ihr von einem Freund gehört, dass es zu dieser Zeit eine ganze Schwemme von sogenannten Porn-Parodies gab - Rammelfilmchen, die aktuelle Blockbuster und Kultfilme in einer verpornten Fassung nachspielten und meistens weniger originelle Titel trugen (This is not the CSU-Parteitag - this is the Porn Parody usw.), die aber deutlichen Bezug auf den Originaltitel besaßen. Die Menschheit hat sich seitdem (nicht wirklich) gefragt, was denn überhaupt die erste Porn-Parody war.
Und damit kommen wir zu "Bat Pussy". Heutzutage ist "Frau in Superheldenkostüm auf einem Hüpfball" vermutlich ein eigenes Fetischgenre in Japan, aber Anfang der 70er kannte man das so wirklich noch nicht. Und damit dürfte "Bat Pussy" die erste Porn Parody überhaupt sein. Doch wie erfuhr die Menschheit überhaupt von diesem Meisterwerk? Im Hinterzimmer eines alten Pornokinos in Memphis wurde die erste Kopie des Films Mitte der 90er gefunden und 1996 erstmals auf VHS veröffentlicht. 2017 kam es dann zu einer Blu-Ray-Veröffentlichung mit einer restaurierten Fassung und, ja - es kommt noch besser: 2019 tauchte tatsächlich noch eine zweite Kopie von "Bat Pussy" auf, die sogar das verschollene Ende enthielt. Und so kam es 2022 sogar zu einem noch besseren Blu-Ray-Release.
Toll, oder? Nicht wirklich... denn "Bat Pussy" gilt nicht nur als die erste Porn-Parody, sondern auch als einer der schlechtesten jemals gedrehten Rammelfilme. Wirklich alles in "Bat Pussy" wirkt verkommen und versifft - so wie die B-Film Basterds, deshalb freuen wir uns auch diesen Streifen auf der Kinoleinwand präsentieren zu dürfen!