Nächster Termin:
Kanada USA 1996, 83 Minuten, OV, digital, Regie: Donald G. Jackson, Darsteller: Sandra Shuker, Joe Estevez, Conrad Brooks, Jenette Lynne Hawkins, Lisa Kaake
Rollergator
Rollergator stammt von Donald G. Jackson, der berühmt war für „Roller Blade“ (auf diesem Festival zu sehen!) und „Hell comes to Frogtown“, die in Fachkreisen Kultstatus genießen, aber davon ist bei Rollergator leider nicht viel übrig. Jackson bezeichnete das als „Zen Filmmaking“, was nicht viel anderes ist als lustige Improvisation, ohne auf überschätzten Schwurbel wie Filmtechnik, Drehbuch oder sonst was achten zu müssen. Gibt es denn gar kein Konzept? Doch, es gibt eins, dem Zuschauer maximal auf die Nüsse zu gehen, aber das Konzept geht in jeder Sekunde auf. Anders als bei Jacksons lustigen Trashfilmen ist es hier viel lustiger (oder überhaupt lustig) über den Film zu reden oder seine Mitmenschen damit zu foltern als ihn tatsächlich sehen zu müssen. Zum grandiosesten Film- und Soundequipment der Filmgeschichte und der Akustik-Klampfe aus der Hölle vollzieht sich die „Handlung“: ein violetter Mini-Alligator (selbstverständlich eine Handpuppe) wird von einem bekloppten Zirkusdirektor (Joe Estevez, Bruder von Martin Sheen) und einem Ninja gejagt, die ihn in einen Zirkus verschleppen wollen, aber er flieht durch die Hilfe eines Mädchens auf Rollerskates. Als wäre das noch nicht genug, kann das Viech auch noch sprechen (mit Stimme des Regisseurs!), und wie man sagen würde, „has an attitude“, will sagen, klopft einen pseudo-coolen, schlaumeierischen Spruch nach dem anderen und das ist nicht 1% so lustig, wie es sich anhört… Am Ende ist man gar nicht mehr wählerisch, wen die vermeintlich Bösen in den besagten Zirkus verschleppen sollen, den Rollergator oder den Zuschauer selbst. Am Eingang könnte stehen: „Tritt ein mit Grausen und lasse jede Hoffnung draußen.“