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USA 1987, 96 Minuten, dF, digital, Regie: Jack Sholder, Darsteller: Kyle MacLachlan, Michael Nouri, Claudia Christian, Clarence Felder, Clu Gulager
The Hidden
Träumen wir manchmal nicht alle davon, eine andere Person zu sein? Gerade die Introvertierten unter uns würden doch sicherlich furchtbar gern mal so richtig auf die Kacke hauen und ihren Mitmenschen zeigen, wo der Hammer hängt, Grenzen überschreiten, auf alles pfeifen. In „The Hidden“ tun das die Leute – zumindest diejenigen, deren Körper von einer außerirdischen Lebensform als Wirt übernommen wird. Mit ihrer Hilfe begehen sie völlig enthemmt Banküberfälle, liefern sich wilde Verfolgungsjagden mit der Polizei und stellen allerlei andere Sachen an, die nicht ganz gesetzeskonform sind. Mitunter hören sie sogar laute Rockmusik. Sprich: sie tun Dinge, von denen du und ich sagen würden: „Hm, vielleicht etwas übertrieben.“ Aber immerhin – ungemeinen Spaß muss es den Über-die-Stränge-Schlägern machen, auch wenn dieser Spaß nur von kurzer Dauer ist, denn bei Amokfahrten durch die Großstadt versteht die Polizei eher wenig Spaß und eröffnet zur Not das Feuer.
Einer dieser Bullen heißt Tom Beck, der früher mal als Michael Nouri in „Flashdance“ unterwegs war (oder umgekehrt?!). Sein Vorgesetzter setzt ihm einen mysteriösen FBI-Mann vor die Nase (klar, warum heißen Vorgesetzte schließlich Vorgesetzte?), der verdächtig viel von dem weiß, was hier vor sich geht, weshalb Beck mit ihm fortan gemeinsam in den Kampf gegen das gewaltgeile In-menschliche-Körper-Kriechalien treten muss. Dieser FBI-Mann wird von Kyle MacLachlan verkörpert – und dass der schon immer gewaltig einen an der Klatsche hatte, wissen wir ja nicht zuletzt seit „Twin Peaks“, auch wenn „Twin Peaks“ zu diesem Zeitpunkt noch nicht gedreht war. Doch trotz aller Wissensvorsprünge des FBI-Manns – das Duo Infernale ist sehr oft einen Schritt zu spät, denn das fiese Viech ist enorm widerspenstig und lässt sich nur mit einer Spezialwaffe um die Ecke bringen…
Inszeniert wird diese rasante B-Film-Perle von Jack Sholder, Regisseur des oft kritisierten schwulen „Nightmare on Elm Street“-Streifens. Hier aber bekam er Schützenhilfe von Filmkritik-Oberpapst Roger Ebert, der dem Film „mehr Gehirn als der Durchschnittsthriller“ bescheinigte, und wer möchte dem schon widersprechen?