Sie nannten Ihn Knochenbrecher
Originaltitel: Drunken Master, Hongkong 1978, 89 Minuten, deutsche Fassung, 35mm, Regie: Yuen Woo-Ping, Darsteller: Jackie Chan, Simon Yuen Siu Tien, Hwang Jang Lee, Dean Shek
Eigentlich ist Wong Fei-Hung eine im chinesischen Selbstverständnis zutiefst respektierte und hoch angesehene Persönlichkeit. Als Arzt behandelte er unentgeltlich bedürftige Personen, als Lehrer unterrichtete er Kinder, die sonst keine Perspektiven hatten, und als Kampfkünstler beschützte er die Schwachen vor Unterdrückung. Sein Mut und seine Philanthropie machten ihn schließlich zum Volkshelden und somit auch zu einer der meistporträtierten Charaktere im chinesischen Film.
Umso frevelhafter – und für das Publikum erfrischender – war es von Jackie Chan, 1978 genau diese Figur als jungen, rebellischen Taugenichts darzustellen, der aufgrund seiner Flausen vom Vater dafür bestraft wird, Kung-Fu-Unterricht bei einem exzentrischen, alten Trunkenbold zu nehmen. Jackie Chan erlernt die Techniken der alten „8 betrunkenen Gottheiten“ und wird damit zum titelgebenden „Drunken Master“.
Mit diesem Film führte Jackie Chan den Erfolg des nur einen Monat zuvor erschienenen „Die Schlange im Schatten des Adlers“ fort und etablierte sich damit endgültig zum neuen großen Filmstar Hong Kongs. Die 16 Jahre später erschienene Fortsetzung wurde in Deutschland schlicht unter dem Titel „Drunken Master“ veröffentlicht, weshalb ein gewisses Verwechslungsrisiko zu diesem Film hier besteht, wenn Fans den leichter von der Lippe gehenden Originaltitel dem eher umständlichen deutschen Titel vorziehen.