Dune – Der Wüstenplanet
USA 1984, 130 Min., dF, 35mm, R.: David Lynch, D.: Kyle MacLachlan, Sean Young, Sting, Jürgen Prochnow, Patrick Stewart
„Tief im menschlichen Unterbewusstsein versteckt, existiert ein durchdringendes Bedürfnis, das Universum in logischer Konsequenz in seiner Gänze zu erfassen. Aber das Universum befindet sich immer einen Schritt jenseits der logischen Erfassbarkeit.” (Der Wüstenplanet, 1965).
Das elfte Jahrtausend ist angebrochen: Es ist das Jahr 10191, die Menschheit hat das Weltall besiedelt, verfeindete Adelshäuser streiten um die Macht. Der Weltraum wird beherrscht von zwei Völkern, dem der machtsüchtigen Harkonnen auf der einen und dem der friedlichen Atreiden auf der anderen Seite. Beiden geht es um die Alleinherrschaft, die nur derjenige in der Hand hat, der über die Lebenssubstanz und gleichzeitig bewusstseinsändernde Droge Spice verfügt. Diese Substanz kann nur auf dem Planeten Arakis, auch bekannt als Dune, gefördert werden. Wem die Macht über das Spice zu eigen ist, hat auch die Fähigkeit, bloß durch Gedankenkraft durch Raum und Zeit zu reisen...
David Lynch erschuf mit der Verfilmung von Frank Herberts Sci-Fi-Märchen einen der ersten großen Steampunk-Filme. Damals vielfach geschmäht, sticht der nahezu visionäre Retrofuturismus des Films heutzutage umso stärker ins Auge. Ein Film, der die 1980er atmet, dabei aber auf die Vergangenheit und Zukunft der Filmgeschichte verweist. Eine Traummaschine, eine Zeitreise, Kino in Reinkultur.
„Dieser Film ist eine riesige Sauerei, ein unverständlicher, widerlicher, unstrukturierter, sinnloser Exkurs in die düsteren Bereiche von einem der verwirrendsten Drehbücher aller Zeiten.“ (Roger Ebert)
In memoriam David Lynch (1946 - 2025)
Am 16. Januar 2025 verstarb der visionäre Filmemacher David Lynch im Alter von 78 Jahren. Seine surrealen und oft verstörenden Werke etablierten ihn als einen der wichtigsten Regisseure der Gegenwart.
Lynch begann seine Karriere mit dem experimentellen Film „Eraserhead“ (1977), der schnell Kultstatus erlangte. Es folgten Meisterwerke wie „Der Elefantenmensch“ (1980), „Blue Velvet“ (1986) und „Mulholland Drive“ (2001). Seine Fernsehserie „Twin Peaks“ (1990-91 und 2017) setzte neue Maßstäbe und beeinflusste zahlreiche nachfolgende Produktionen.
Sein einzigartiger Stil, oft als „Lynchian“ bezeichnet, schuf eine unverwechselbare Atmosphäre des Unheimlichen. Lynch selbst beschrieb seine Arbeit als eine Erforschung der „dunklen und seltsamen“ Seiten des Lebens.
Trotz gesundheitlicher Herausforderungen blieb Lynch bis zuletzt kreativ tätig. Sein Tod hinterlässt eine nicht zu schließende Lücke in der Filmwelt. In Gedenken an ihn und sein Lebenswerk präsentiert das KommKino eine Auswahl seiner bedeutendsten Filme. Ruhe in Frieden, David Lynch.